Feuerwehrleute bei der Arbeit
Die griechischen Behörden warnten wegen Hitze und Trockenheit vor anhaltend hoher Brandgefahr.
IMAGO/Nikolas Kokovlis/NurPhoto

Athen/Treviso – Die Feuerwehr hat die beiden großen Waldbrände nördlich und westlich der griechischen Hauptstadt Athen weitgehend unter Kontrolle gebracht. Die Lage sei deutlich besser, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstagmorgen. Es gebe sowohl in der Region Dervenochoria als auch nahe der Stadt Loutraki noch kleinere Brandherde, von denen man jedoch hoffe, sie im Laufe des Tages zu löschen.

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AFP

Auf Rhodos hingegen tobt der Waldbrand in der Mitte der Ferieninsel weiter. Die Lage sei zwar etwas besser als am Vortag, doch das unwegsame Gelände mit bis zu 15 Meter hohen Bäumen erschwere die Löscharbeiten, berichtete der Staatssender ERT.

Die Waldbrandgefahr insgesamt wurde für Donnerstag von der Feuerwehr geringer eingeschätzt als in den Tagen zuvor, unter anderem, weil die zuvor starken Winde nachließen. Allerdings wappnet sich Griechenland für eine neue Hitzewelle, die am Wochenende einen ersten Höhepunkt erreichen soll. Entwarnung könne es also angesichts der andauernden großen Trockenheit nicht geben, hieß es.

Die Behörden warnten vor anhaltend hoher Brandgefahr. Der griechische Wetterdienst sagte für Donnerstag den Beginn einer zweiten Hitzewelle mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius vorher. Am Freitag könnte es sogar 44 Grad heiß werden. Erst kürzlich hatten die Behörden antike Sehenswürdigkeiten wie die Athener Akropolis wegen der großen Hitze zum Schutz der Besucher für mehrere Stunden am Tag geschlossen.

Tennisballgroße Hagelkörner bei Unwetter in Venetien

Die norditalienische Region Venetien ist am Mittwochabend von einem schweren Unwetter heimgesucht worden. Betroffen war unter anderem die Gemeinde Montebelluna in der Provinz Treviso, die vor allem für die Produktion von Prosecco bekannt ist. Hagelkörner in der Größe von Tennisbällen verursachten schwere Schäden, meldeten die Behörden am Donnerstag. Auf den Straßen geparkte Autos waren schwer beschädigt.

Die Feuerwehr in Venetien war die ganze Nacht auf Donnerstag aufgrund des schweren Unwetters im Großeinsatz. Rettungskräfte aus Venedig, Treviso, Padua, Vicenza und Verona waren damit beschäftigt, umgefallene Bäume von den Straßen zu entfernen. Außerdem mussten die Helfer auch Dächer absichern.

Die Unwetterwelle hat auch im Trentino große Schäden angerichtet, vor allem in den Wäldern. Besonders betroffen war das Fassatal. Die Mitarbeiter des Forstdienstes standen mit Säuberungsarbeiten und der Räumung der Straßen im Dauereinsatz. Bereits am Dienstag hatten Unwetter in den Wäldern des Südtiroler Pustertals schwere Schäden angerichtet.

Mehrere Tote in Kroatien, Slowenien und Bosnien

Bei schweren Unwettern sind in Kroatien, Slowenien und Bosnien mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Nach tagelanger Hitze gingen auf dem Balkan am Mittwochabend heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen nieder. In Kroatien wurden laut Polizei und Medienberichten mindestens vier Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen, zwei von ihnen in der Hauptstadt Zagreb. Auch ein Baukran kippte um, der Kranführer wurde verletzt.

Einsatzkräfte räumten in Zagreb am Donnerstag von umgestürzten Bäumen und Strommasten blockierte Straßen frei. Die Behörden warnten Bewohner und Urlauber davor, Parks und Wälder zu betreten. Zagrebs Bürgermeister Tomislav Tomašević sagte, das Unwetter sei "sowohl hinsichtlich der Stärke als auch der Schäden" beispiellos gewesen.

Im benachbarten Slowenien wurde laut lokalen Medienberichten ebenfalls ein Mensch durch einen umstürzenden Baum in der Nähe des Bleder Sees getötet, der ein beliebtes Reiseziel ist. Im nordbosnischen Brčko gab es ebenfalls ein Todesopfer. Dabei war zunächst aber unklar, ob es einen Zusammenhang mit dem Unwetter gab. (APA, 20.7.2023)