Das Gebäude von Europol in Den Haag
Es ist einer der größten Schläge der letzten Jahre gegen Kriminalität im Darknet: die Operation Cookie Monster.
REUTERS/Eva Plevier

Die niederländische Polizei hat einen Mann verhaftet, den sie als ihren meistgesuchten Verdächtigen im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Genesis Market bezeichnet. Der Mann soll wesentlich an einem Dark-Web-Marktplatz für gestohlene Computeranmeldedaten beteiligt sein. Der Genesis-Markt wurde im Rahmen einer multinationalen Razzia unter dem Namen Operation Cookie Monster, also Krümelmonster, geschlossen.

Professioneller Cybercrime-Marktplatz

Die Genesis-Website wurde im April im Rahmen einer Operation geschlossen, an der nach damaligen Angaben Strafverfolgungsbehörden aus 17 Ländern beteiligt waren und bei der mehr als 120 Personen festgenommen wurden. Spezialisiert war der Onlinebasar auf Daten, die sich insbesondere für Identitätsdiebstahl und Finanzbetrug verwenden lassen. Verkauft wurden Logins für verschiedene Dienste, Kreditkartendaten bis hin zu vollständigen Konten für verschiedene Services, Browser-Cookies, IP-Adressen und Wohnadressen. Die Preise je Bot bewegten sich abhängig von Datenumfang von Cent-Beträgen bis hin zu hunderten Euro.

In einer Erklärung teilte die Polizei mit, dass der 32-jährige niederländische Staatsangehörige, der in Brasilien lebt, zu den zehn größten Nutzern des Genesis Market gehören könnte. Die Polizei nannte weder seine Identität noch Einzelheiten zu den Straftaten, die er begangen haben soll. Sie gab lediglich an, dass der Mann im Verdacht stehe, eine Vielzahl von Menschen betrogen zu haben. Einige sollen um mehrere Zehntausend Euro gebracht worden sein. Der Verdächtige wurde in der Vorwoche verhaftet, als er sich in den Niederlanden aufhielt. Die Polizei gab die Verhaftung aus Ermittlungsgründen erst jetzt bekannt. (Reuters, red, 25.7.2023)