La Strada
Mehr Fantasie, bitte! Das fordert das spanische Stück "La Crisis de la Imaginación".
cie Rauxa

Dem Straßentheater kommt durch seine weitgehend barrierefreie Zugangsmöglichkeit eine besondere Bedeutung in Sachen Integration und Niederschwelligkeit zu. Von 162 Vorstellungen des Festivals La Strada in Graz (und Stainz, Weiz, Leibnitz und St. Stefan ob Stainz) finden 132 (!) bei freiem Eintritt statt. Es braucht also nicht in erster Linie Geld, um bei der Figurentheater-, Clown- oder Zirkuskunst internationaler Compagnien dabei zu sein, höchstens bequeme Schuhe und einen Stundenplan.

La Strada
Vier Performer der belgischen Gruppe Exit fordern in "Circumstances" einen engen Raum heraus.
Piet van Dycke

Auch Community-Art ist Teil des seit sechsundzwanzig Jahren stattfindenden und von Werner Schrempf geleiteten Festivals, dessen programmatische Ausrichtung alljährlich sozial- und gesellschaftspolitische Themen wie öffentlichen Raum, Stadterneuerung, kulturelle Vielfalt, Generationenbeteiligung, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung, Klimawandel et cetera mitverhandelt.

Fantasie reinpumpen

Von den insgesamt 25 Produktionen sind knapp die Hälfte Eigen- oder Koproduktionen, die wesentlich vom internationalen Netzwerk In Situ getragen werden. Eröffnet wird La Strada am Freitag, 28. Juli, aber indoor: In der Oper Graz spüren 24 Akrobatinnen und Akrobaten der australischen Compagnie Gravity & Other Myths im Stück The Pulse dem Herzschlag sowie dem ewigen Kreislauf mit seinen notwendigen Höchstleistungen hinterher.

Die Compagnie Rauxa pumpt in La Crisis de la Imaginación mehr Fantasie in den grauen Alltag (ab vier Jahren); die griechische Künstlerin Danae Theodoridou befragt in ihrem partizipativen Projekt One Three Some im Grazer Rathaus demokratische Prozesse. Zum Mitmachen ist auch Putsch von Simon Windisch, bei dem das Publikum als Praktikantinnen und Praktikanten einen herausfordernden Büroalltag meistern muss. (afze)