Die ORF-Radioflotte erzielte eine Tagesreichweite von 58,5 Prozent und blieb damit annähernd stabil. Privatradios legten um 2,4 Prozentpunkte auf 31,9 Prozent Tagesreichweite zu.
Foto: Robert Newald

Wien – 76,1 Prozent der Bevölkerung hörten am Vortag ihrer Befragung für zumindest 15 Minuten einen Sender, geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten des Radiotests 2022/23 hervor. Die ORF-Radioflotte erzielte eine Tagesreichweite von 58,5 Prozent und blieb damit annähernd stabil. Die Privatradios legten um 2,4 Prozentpunkte auf 31,9 Prozent Tagesreichweite zu.

Reichweitenstärkster Sender in der Gesamtzielgruppe ab zehn Jahren war neuerlich Ö3 mit 31,2 Prozent Reichweite, was einem Zuwachs von 0,7 Prozentpunkten entspricht. Ö1 büßte leicht von 9,9 Prozent auf 9,4 Prozent Tagesreichweite ein, während es die ORF-Regionalradios auf 26,3 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte) brachten. FM4 steigerte sich minimal von 3,5 auf 3,7 Prozent Reichweite.

88.6 legt zu

Bei den Privatradios konnten die von der RMS vermarkteten Sender (RMS Top) ihre Tagesreichweite von 28,8 auf 31,2 Prozent steigern. Stärkster Privatradiosender war Kronehit, der allerdings leicht verlor und nach zwölf Prozent Tagesreichweite im Vergleichszeitraum diesmal 11,1 Prozent erzielte. Der Radiosender 88.6 legte markant zu und steigerte sich auf 5,1 Prozent (plus 1,7 Prozentpunkte), für die Antenne Steiermark reichte es zu 3,3 Prozent Tagesreichweite (minus 0,1 Prozentpunkte).

Zuwächse in der werberelevanten Zielgruppe

In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen gab es quasi durch die Bank Zuwächse. Die ORF-Sender verbuchten hier eine Reichweite von 50,7 Prozent und damit ein Plus von 2,9 Prozentpunkten, die Privatradios legten wiederum um 4,5 Prozentpunkte auf 42,8 Prozent zu. Die von RMS vermarkteten Sender legten ebenfalls kräftig zu und konnte diesmal 42,3 Prozent erreichen – nach 37,9 Prozent im Zeitraum 2021/22. Nach oben ging es auch für Ö3 (von 34,4 auf 36,2 Prozent), während Ö1 einen minimalen Rückgang von 0,1 Prozentpunkten auf 5,4 Prozent Reichweite hinnehmen musste. FM4 erzielte 5,7 Prozent (plus 0,8 Prozentpunkte). Einen Verlust von 1,4 Prozentpunkten setzte es für Kronehit (17,3 Prozent), bei 88.6 ging es um 2,8 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent Tagesreichweite nach oben, und die Antenne Steiermark blieb mit 4,1 Prozent konstant.

Hördauer gesteigert

Gesteigert hat sich im Erhebungszeitraum Juni 2022 bis Juni 2023 auch die Hördauer: Immerhin 201 Minuten blieben jene Österreicherinnen und Österreicher, die das Radio einschalteten, pro Tag am Gerät – im Vergleichszeitraum waren es noch 186 Minuten. Einen Rückgang gab es für den ORF hinsichtlich des Marktanteils der Gesamtzielgruppe, der 65 Prozent betrug (nach 69 Prozent).

Dieses Bild zeigte sich auch bei den einzelnen Sendern, büßten etwa Ö3 (28 Prozent) und Ö1 (sieben Prozent) jeweils einen Prozentpunkt ein. Die ORF-Regionalsender brachten es auf 29 Prozent Marktanteil (minus zwei Prozentpunkte), und FM4 blieb mit zwei Prozent stabil. Die inländischen Privatsender steigerten sich von 28 Prozent auf 32 Prozent Marktanteil, jene der RMS Top landeten bei 31 Prozent. Kronehit musste auch beim Marktanteil einen Rückgang verzeichnen (von neun auf acht Prozent), während sich 88.6 um zwei Prozentpunkte auf fünf Prozent Marktanteil steigerte. Die Antenne Steiermark blieb mit drei Prozent stabil.

ORF verliert Marktanteile bei Jüngeren

Die jüngere Zielgruppe (14- bis 49-Jährige) schaltete nicht nur für dieselbe Dauer ein, sondern brachte auch sonst ein ähnliches Bild hinsichtlich des Marktanteils. Hier betrug der Rückgang für die ORF-Senderflotte fünf Prozentpunkte auf 51 Prozent, während sich die Privaten im selben Ausmaß auf 46 Prozent Marktanteil steigerten. Ö3 rutschte um vier Prozentpunkte auf 32 Prozent, während der Radiotest für die weiteren ORF-Sender ein stabiles Marktanteilsergebnis brachte (Ö1 mit drei Prozent, ORF-Regionalsender mit 14 Prozent, FM4 mit vier Prozent). Kronehit büßte vier Prozentpunkte auf zwölf Prozent Marktanteil ein, 88.6 steigerte sich nach fünf Prozent auf mittlerweile acht Prozent, und die Antenne Steiermark landete bei drei Prozent (minus zwei Prozentpunkte). (APA, 27.7.2023)