Das Bild zeigt Tesla-CEO Elon Musk.
Den Tesla im Bild würden die meisten Model-3-Besitzer nehmen, Elon Musk würden sie aber aussteigen lassen.
REUTERS/TINGSHU WANG

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von Bloomberg unter 5.000 Besitzern eines Tesla Model 3 liefert ein interessantes Bild über die Einstellungen der Fahrer zu Tesla und seinem CEO Elon Musk. Während die Besitzer mit ihren Fahrzeugen im Großen und Ganzen sehr zufrieden sind, hat die Zustimmung zu Musk deutlich nachgelassen.

Diese Behauptung lässt sich deshalb aufstellen, weil Initiator Bloomberg im Jahr 2019 bereits eine ähnliche Untersuchung durchgeführt hat und damit Rückschlüsse auf Stimmungsveränderungen zulässig sind. Die vermutlich bemerkenswerteste Erkenntnis der Umfrage ist jedenfalls die Ambivalenz der Fahrer zwischen Produkt und dem CEO des Unternehmens.

Musk mit Potenzial, Kunden zu vertreiben

Die meisten Besitzer erachten ihr Fahrzeug nämlich als zuverlässig und möchten kein benzinbetriebenes Auto mehr kaufen. Fast 75 Prozent der Befragten gaben sogar an, bei ihrem nächsten Autokauf wieder einen Tesla in Erwägung zu ziehen, wobei der künftig erscheinende Cybertruck am häufigsten genannt wurde. Doch auch wenn viele Besitzer derzeit planen, bei der Marke zu bleiben, würden sich manche "verraten fühlen", weil Musk online politische Konflikte entfache, die potenziellen Auswirkungen des Klimawandels verharmlose und umstrittene Personen und Ansichten unterstütze.

Besonders kritisch wurde seine Entscheidung gesehen, Twitter zu kaufen (das nun in X umbenannt wurde), was ihn laut den meisten Befragten von seiner Arbeit bei Tesla ablenkt. Musk fiel in der Gunst der Fahrer auf einer Skala von 1 bis 5 von 4,4 Punkten im Jahr 2019 auf 2,97 im Jahr 2023. Die Ablehnung gegenüber Musk ist tatsächlich auch ein Hauptgrund für 21,5 Prozent der Befragten gewesen, ihr Model 3 zu verkaufen und zu einer anderen Marke zu wechseln.

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DER STANDARD

Zufrieden mit Batterieleistung und Autopilot

Andere interessante Erkenntnisse der Umfrage beziehen sich auf Markenpräferenzen der Fahrer, Batterieleistung der Fahrzeuge und Kundenservice des Unternehmens. Sollte es beim nächsten Kauf doch kein Tesla werden, würden die befragten Besitzer vor allem die Marken Rivian, Ford und Hyundai in Betracht ziehen. Zur Batterie eines Model 3 halten die Kunden positiv fest, dass sie nach 100.000 Meilen etwa immer noch 91 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität beibehält. Und der Kundenservice von Tesla wird von den Befragten besser bewertet, wenn er online oder über die Tesla-App in Anspruch genommen wird statt über eine telefonische Anfrage.

Die Umfrage widmet sich in einem Teil auch dem Fahrerassistenzsystem von Tesla. Die meisten Kunden denken, dass die "Full Self-Driving"-Funktion ihren Preis schon im Beta-Stadium wert ist, und unterstützen Teslas Ansatz. Uneinigkeit herrscht bei den Befragten jedoch darüber, ob die Funktion für den Durchschnittsfahrer auch zuverlässig genug sei. Das Navigieren durch Baustellen und das Reagieren auf Notfallfahrzeuge wurden in diesem Zusammenhang als Schwierigkeiten genannt. (red, 31.7.2023)