Im kalifornischen Lawrence-Livermore-Labor forscht man zu Kernfusion. Die Forschungsergebnisse sind vielversprechend, aber noch kein endgültiger Durchbruch.
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Es sind gute Nachrichten, die das Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien nun bekanntgab. Nachdem vergangenes Jahr zum ersten Mal ein Energiegewinn mittels Kernfusion erzielt wurde, konnte die Ausbeute nun weiter erhöht werden. Kernfusion ist das Verschmelzen von Wasserstoffatomen, das auch für die enorme Energieentwicklung der Sonne verantwortlich ist. Fusionskraftwerke sind seit Jahrzehnten ein Hoffnungsträger als mögliche saubere, unbegrenzte Energiequelle. Kaum eine Science-Fiction-Geschichte kommt seither ohne das Konzept des Fusionsreaktors aus.

Doch bis letztes Jahr scheiterte die Forschung daran, mehr Energie zu gewinnen, als hineingesteckt wurde. Steht also das Ende all unserer Energieprobleme unmittelbar bevor? Leider nicht. Die in den USA verwendete Technologie ist, im Gegensatz zum internationalen Fusionsexperiment Iter, auf einmalige, explosionsartige Energieproduktion ausgelegt. Zudem muss die produzierte Energie erst kanalisiert und in Elektrizität umgewandelt werden. Betrachtet man das größere Bild, ist die Energiebilanz nach wie vor negativ.

Eine Lösung gegen die zunehmend spürbaren Auswirkungen des Klimawandels rückt durch das neue Experiment in den USA also nicht näher. Die Fusionsforschung bleibt ein langfristiges Unterfangen. Doch auch der Klimawandel wird uns lange Zeit beschäftigen. Wann immer die Technologie verfügbar ist, wird sie ihren Beitrag leisten. (Reinhard Kleindl, 8.8.2023)