Energieerzeugung nach dem Beispiel der Sonne: Seit Jahrzehnten arbeiten Wissenschafterinnen und Wissenschafter daran, die nuklearen Prozesse in der Sonne nachzustellen und mittels Verschmelzen von Atomen Energie zu erzeugen. Bis vor wenigen Monaten war die Energiebilanz solcher Versuche stehts negativ: Zwar konnte die Kernfusion erzielt werden, es wurde dabei aber bei weitem mehr Energie reingesteckt als dabei herauskam.

Grafik Kernfusion
Durch das Verschmelzen von Atomkernen können große Mengen an Energie erzeugt werden.
Quellen: sciencenotes.org, Foto: Adobe Stock Photo / Generative AI, Der Standard

Kernfusion im Reaktor

Das änderte sich im Dezember 2022: Forschende der National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien berichteten damals, erstmals mehr Energie mittels Kernfusion erzeugt zu haben als für den Prozess verschlungen wurde. Vergangene Woche kam die nächste Erfolgsmeldung aus Kalifornien: Nicht nur konnte das Experiment wiederholt werden, sondern diesmal mit noch besserer Energieausbeute. Laut "Financial Times" ließ sich die letztes Jahr erreichte Energiemenge von 3,15 Megajoule auf über 3,5 Megajoule steigern, wobei der genaue Wert noch bestimmt werden muss.

Die Kernfusion an den National Ignitation Facility in Kalifornien wird durch Laserstrahlen in Gang gesetzt.

Dennoch ist die Energieausbeute immer noch recht gering und liegt selbst bei der verbesserten Version bei einer Leistung von etwa 1000 Watt. Bis zum breiten Einsatz von Kernfusion zur Energieversorgung wird es trotz des aktuellen Durchbruchs laut Fachleuten noch Jahrzehnte dauern. (Tanja Traxler, Michaela Köck, Michael Matzenberger, 12.8.2023)