Reis im Sieb
"Jollof Rice hat in Westafrika einen ähnlichen Stellenwert wie die Kartoffel in Österreich", erklärt Influencerin Christl Clear.
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"Einen ähnlichen Stellenwert wie die Kartoffel in Österreich hat in Westafrika der sogenannte Jollof Rice. Es handelt sich um einen Tomatenwürzreis, der zu allen möglichen Speisen als Beilage gegessen wird, aber auch als Hauptgericht beliebt ist. Besonders zwischen Nigeria und Ghana besteht ein scherzhaft gemeinter Konkurrenzkampf, welche Variante des Jollof Rice am besten ist.

Ich mag die nigerianische am liebsten. Das wird bestimmt auch von meinen familiären Wurzeln beeinflusst, die in Nigeria liegen. Auch innerhalb eines Landes gibt es zahlreiche Adaptionen dieses Gerichts. Jede Familie hat ihr eigenes Rezept. Ich hoffe, meine Mutter liest das nicht, aber ich muss sagen, meine Tante macht den allerbesten Jollof Rice. Den gab es sogar bei meiner Hochzeit zusätzlich zum bestellten Catering und war als Erstes aufgegessen. Was den Reis meiner Tante so besonders macht, ist schwer zu sagen. Wie das oft bei traditionellen Speisen ist, werden die Zutaten nicht streng abgewogen, sondern nach Gefühl hinzugefügt. Meine Tante hat einfach ein super Gespür für Gewürze und die richtige Konsistenz des Reises.

Prinzipiell verwendet man für Jollof Rice neben Reis, Tomaten und Tomatenmark auch noch Zwiebel, kleine rundliche Chilis, Knoblauch, Salz, Pfeffer und Currypulver. Das Ganze wird mit Gemüsebrühe aufgekocht. Jollof Rice ist also auch vegan, aber am wichtigsten: köstlich!"

Influencerin, Kolumnistin und Buchautorin Christl Clear.
Christl Clear mag die nigerianische Jollof-Rice-Variante am liebsten.
Ina Aydogan

(Aufgezeichnet von Michael Steingruber, RONDO, 24.8.2023)