Selbst im Alter können die Österreicherinnen und Österreicher von ihrem größten Traum im Leben nicht lassen: dem Einfamilienhaus mit Garten drum herum. 60 Prozent stellen sich laut Umfragen ihren Lebensabend genau dort vor. Doch da hört die Vorstellung meistens auch schon wieder auf. Denn die wenigsten treffen Vorkehrungen, was Barrierefreiheit oder Unterstützung im Alter betrifft.

Selbst im Alter können die Österreicherinnen und Österreicher von ihrem größten Traum im Leben nicht lassen: dem Einfamilienhaus mit Garten drum herum.
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Einerseits verständlich: Niemand denkt gerne daran, dass sie oder er irgendwann Hilfe brauchen wird. Das Älterwerden wird verdrängt, dazu kommt die Angst, etwas Geliebtes aufgeben zu müssen. Andererseits ist naiv, wer denkt, den großen Garten selbst noch pflegen, die Wendeltreppe in den ersten Stock bewältigen oder täglich mit dem Auto ins Wirtshaus fahren zu können, wenn man 80 ist. Wenn es dann so weit ist, sind viele überfordert und allein.

Die Lösung sind neue Wohnformen: Warum nicht den ersten Stock zu einer separaten Wohnung für eine junge Familie umbauen – mit dem Vorteil, dass man sich gegenseitig helfen könnte? Warum nicht, auch wenn es schwerfällt, das Haus verkaufen und in ein Wohnprojekt oder eine kleine Wohnung im Zentrum ziehen, die auch noch näher bei den Kindern liegt? Vorausschauendes Denken würde viele Probleme in diesem Land lösen, den sozialen Zusammenhalt stärken und nicht zuletzt viel Einsamkeit im Alter verhindern. (Bernadette Redl, 14.8.2023)