Junge Menschen waren immer schon gut im Ersinnen von Vorwänden, um ihresgleichen kosen, küssen oder befummeln zu können. Beliebt ist das Doktorspiel, eine Ganzkörperuntersuchung, oft mit Schwerpunkt auf der Diagnose von Beschwerden unter der Gürtellinie. Später kommen dann Strip-Poker und Flaschendrehen.

Die Enthüllung, dass auch Eva Glawischnig und Herbert Kickl in einer präpolitischen Lebensphase miteinander Flaschen gedreht haben, hat medial erwartungsgemäß eingeschlagen wie eine Bombe. Und das, obwohl Infos fehlen. War’s ein bloßes Wangenreiberl? Ein keusches Busserl wie im Heimatfilm der 1950er? Oder gar ein saftiger Roller mit allem Drum und Dran? Der müsste mit einem zungenfertigen Partner wie Kickl ein Hochgenuss gewesen sein.

Die Causa Glawischnig/Kickl ist aber nicht der einzige erotische Knüller dieses Sommers. Der andere: Polit-Paare über Parteigrenzen hinweg! Schade, dass ein Kennenlernen hier meist nur unter den allerödesten Umständen zustande kommt: Gemeinderatssitzungen, Wahlkampfdebatten usf. Eine nette Abwechslung böte vermutlich eine neu zu schaffende Sonderausgabe von Liebesg’schichten und Heiratssachen, bei der ausschließlich Leute aus der Politkaste Partner suchen, etwa vom Typus: "Finanziell gut abgesicherter türkiser Bürgermeister sucht junge grüne Mieze zum wechselseitigen Anpacken." Wäre garantiert ein Publikumshit. (Christoph Winder, 13.8.2023)