Eine Sojus-Trägerrakete mit dem Mondlandefahrzeug Luna-25.
via REUTERS/ROSCOSMOS

Moskau – Die russische Raumfähre Luna-25 ist auf dem Mond zerschellt, nachdem sie in eine unkontrollierte Umlaufbahn geraten war, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Sonntag mit. Die Gründe dafür würden geklärt, hieß es. Dazu werde eine Kommission eingerichtet.

Am Mittwoch war die Fähre in die Mondumlaufbahn eingetreten, für Montag war eine kontrollierte Landung geplant. Man habe den Kontakt mit der Raumfähre verloren, kurz nachdem ein Problem aufgetreten war, als die Sonde am Samstag in die Vorlandebahn gebracht wurde. "Das Gerät bewegte sich in eine unvorhersehbare Umlaufbahn und hörte infolge einer Kollision mit der Mondoberfläche auf zu existieren", hieß es in einer Aussendung.

Wettlauf zum Mond

Luna-25 war Teil des russischen Raumfahrtprogramms, das die Errichtung einer eigenen Raumstation auf dem Mond bis 2040 vorsieht. Seit Mittwoch suchte der 1.800 Kilogramm schwere Flugkörper russischen Angaben zufolge nach einem geeigneten Landeplatz. Am Donnerstag präsentierte Roskosmos ein Foto der Mondoberfläche, das die Sonde aufgenommen habe.

Ein Foto der Mondoberfläche von der Luna-25 aufgenommen.
Ein Foto der Mondoberfläche von der Luna-25 aufgenommen.
AFP/Russian Space Agency Roscosm

Russland befindet sich in einem Wettlauf im All mit Indien, dessen Raumsonde Chandrayaan-3 diese Woche auf dem Südpol des Mondes landen soll. Auch China und die Vereinigten Staaten hegen fortgeschrittene Ambitionen zur Raumfahrt zum Mond.

Es war die erste russische Mondmission seit der sowjetischen Raumsonde Luna-24 im Jahr 1976. Eigentlich hätte Luna-25 schon lange unterwegs sein sollen. Der erste geplante Starttermin einer Mondsonde war 2012. Im vergangenen Jahr dann wurde für Mai erneut ein Start anvisiert, der sich dann aber wegen technischer Probleme wieder verzögerte. Ursprünglich arbeitete Roskosmos mit der europäischen Raumfahrtagentur Esa an dem Mondprogramm. Nach Russlands Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 beendete die Esa jedoch die Zusammenarbeit mit Moskau. (Reuters, red, 20.8.2023)