Ausblick auf die Bregenzer Innenstadt, Ermittlungen wegen Millionenbetrug
Der erste Sichtung von Unterlagen zum mutmaßlichen Millionenbetrug im Umfeld von Siemens findet laut Alexander Moosbrugger, Vorsitzender des Prüfungsausschusses von Bregenz, in der nächsten Woche statt.
IMAGO/Alexander Rochau

Bregenz – Nachdem in den mutmaßlichen Millionenbetrug im Umfeld von Siemens auch das Bregenzer Festspielhaus verwickelt sein könnte, leitet die Stadt Bregenz nun eine entsprechende Überprüfung ein. Das gab Alexander Moosbrugger (Neos) als Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Vorarlberger Landeshauptstadt bekannt. Eine ersten Sichtung von Unterlagen werde es in der nächsten Woche geben, sagte Moosbrugger.

DER STANDARD hatte unter Berufung auf eine Sachverhaltsdarstellung von Siemens-Anwälten von Verdachtsmomenten im Hinblick auf Bauprojekte mit der Alpenländischen Gemeinnützigen Wohnbau GmbH und mit der Kongresskultur Bregenz GmbH berichtet. Die Kongresskultur Bregenz GmbH – sie steht zu 100 Prozent im Besitz der Stadt Bregenz – betreibt das Bregenzer Festspielhaus ganzjährig. Wie in allen anderen Fällen soll es um erhöhte Kalkulationen bei Bauprojekten gegangen sein.

1,6 Millionen an Wiedergutmachung hinterlegt

Der Prüfungsausschuss sei von Gesetzes wegen verpflichtet, bekannt gewordenen Verdachtsmomenten gründlich nachzugehen, sagte Moosbrugger. Es würden sowohl kolportierte Geschenkannahmen durch Funktionäre oder Mitarbeiter der Stadt als auch Vergabeabläufe geprüft. "Schließlich wird es darum gehen, ob die Stadt oder eine städtische Gesellschaft in ihren Rechten oder ihrem Vermögen geschädigt worden sein kann", so der Stadtvertreter.

In der Betrugscausa ermittelt die Staatsanwaltschaft Feldkirch aktuell gegen zehn Beschuldigte, drei davon sitzen in Untersuchungshaft. Außerdem haben angeblich zwei Personen Selbstanzeige erstattet. Diese beiden sowie ein Untersuchungshäftling sollen mittlerweile 1,6 Millionen Euro an Wiedergutmachung hinterlegt beziehungsweise zurückgezahlt haben. (APA, 30.8.2023)