Am Dienstag ist es wieder so weit: Direkt aus dem Hauptquartier im kalifornischen Cupertino will Apple die neueste iPhone-Generation sowie diverse andere Hardwareneuerungen präsentieren. Der für den 12. September anberaumte Event steht unter dem Titel "Wonderlust", er startet aus mitteleuropäischer Perspektive gesehen also um 19 Uhr. Wer keine Einladung erhalten hat, muss deswegen nicht verzagen. Wie gewohnt wird es nämlich einen Livestream geben.

Es ist schon sehr viel bekannt

Eine der großen offenen Fragen im Vorfeld ist, ob es überhaupt noch offene Fragen gibt. Sind doch in den vergangenen Monaten bereits zahlreiche Details zu den neuen Geräten durchgesickert. Gerade bei den iPhone-15-Modellen darf entsprechend vieles bereits als bekannt angenommen werden.

Das iPhone 15 Pro
So soll das iPhone 15 Pro laut einem Rendering von 9to5Mac aussehen
9to5Mac

Sowohl Aussehen als auch Modellstrategie bleiben dabei weitgehend unverändert. Es sind also ein iPhone 15 mit 6,1-Zoll-Display sowie ein iPhone 15 Plus mit 6,7-Zoll-Bildschirm geplant. In höheren Preisregionen sind dann das iPhone 15 Pro (auch 6,1 Zoll) sowie das iPhone 15 Pro Max (wieder 6,7 Zoll) zu finden. Gerüchte, dass Letzteres eine Umbenennung auf "iPhone 15 Ultra" erhalten könnte, wurden zuletzt wieder dementiert.

Baba, Notch!

Wie so oft in der Vergangenheit lässt Apple die Entwicklungen bei den Topmodellen ein Jahr später auch zur Basisausführung sowie dem Plus-Modell durchsickern. Diese sollen heuer also auch ein "Dynamic Island" haben, der klassische Notch wird damit Geschichte. Bei den Pro-Modellen soll es bessere Hauptkamerasensoren geben, beim Pro Max ist sogar erstmals – zumindest für Apple – eine Telekamera im Periskopaufbau geplant. Diese soll eine optische Vergrößerung von 5x oder 6x bieten, hieß es zuletzt.

Viele weitere Details wurden bereits in einem früheren Artikel ausführlich abgearbeitet. Im Großen und Ganzen handelt es sich dabei um iterative Veränderungen, der größte Umbau ist wohl noch die Ablöse des Lightning-Anschlusses durch USB-C. Auch wenn Apple das natürlich kaum so zugeben würde, freiwillig ist dieser Schritt nicht, das Unternehmen wurde von der EU dazu gezwungen.

Einen Last-Minute-Leak gibt es Hinblick auf einen der zentralen Sensoren: So soll mit U2 ein neuer Ultrabreitbandchip aus Apples eigener Entwicklung zum Einsatz kommen. Dieser löst den U1 ab, der seit dem iPhone 11 Pro verbaut wird. Die neue Generation soll damit nicht zuletzt eine noch genauere Ortung von Geräten erlauben. Ein weiteres aktuelles Detail: Bei den Pro-Modellen wechselt Apple offenbar von Edelstahl auf Titan als Gehäusematerial, was die Geräte rund zehn Prozent leichter machen soll.

Der USB-C-Anschluss des iPhone 15 Pro
Soll bald Wirklichkeit werden: ein iPhone mit USB-C-Anschluss. Auch dabei handelt es sich um ein Rendering von 9to5Mac.
9to5Mac

Für einige Diskussionen dürfte sorgen, wenn sich bewahrheitet, was im Vorfeld zu hören war: Der USB-C-Anschluss soll auf den beiden günstigeren Modellen auf USB 2.0 und langsames Laden beschränkt sein. Mehr Speed und Ladegeschwindigkeit soll es nur bei den Pro-Ausführungen geben, und auch dort nur mit offiziell von Apple lizenziertem Zubehör.

Von Chips und Sensoren

Erfreulich für die Pro-Modelle: Bei diesen soll der nagelneue A17-Chip von Apple zum Einsatz kommen, der erstmals den 3-nm-Fertigungsprozess von TSMC nutzt. Das sollte diesem SoC merkliche Effizienzgewinne bescheren.

Viele iPhones in vielen Farben
In diesen Farben sollen die neuen iPhones verfügbar sein. Links die Basis-Modelle, rechts die Pro-Ausführungen.
Apple / 9to5Mac

Wer gemeint hat, die saftigen Preiserhöhungen der vergangenen Jahre fänden endlich ein Ende, dürfte ebenfalls enttäuscht werden. So sollen aktuellen Berichten zufolge zwar iPhone 15 und iPhone 15 Plus gleich viel wie im Vorjahr kosten (das wären ab 999 bzw. 1.099 Euro), die Pro-Modelle sollen hingegen zumindest in den USA um 100 bis 200 US-Dollar teurer werden. Damit könnte selbst das kleinste Pro Max bereits deutlich mehr als 1.500 Euro kosten.

Apple Watch und Airpods

Parallel dazu dürfte es aber auch wieder neue Smartwatches von Apple zu sehen geben. Für die "Series 9" der Apple Watch sind zwar äußerlich keine großen Änderungen zu erwarten, im Inneren aber sehr wohl. Wichtigste Änderung dürfte dabei ein Update des genutzten Chips sein, das Verbesserungen in Hinblick auf Akkulaufzeit und Performance verspricht. Auch die für Gesundheits-Tracking genutzten Sensoren sollen überarbeitet werden – etwa mit einer genaueren Herzschlagmessung.

Das gleiche interne Update soll es für die Ultra-Serie geben. Ansonsten ist für die Apple Watch Ultra 2 noch nicht sehr viel bekannt, was freilich auch daran liegen kann, dass man sich auch hier auf die Aktualisierung der Innereien beschränkt. Das mit einer Ausnahme, die manche freuen dürfte: Die Apple Watch Ultra 2 soll es auch in Titanschwarz geben.

Ebenfalls sehr wahrscheinlich ist die Vorstellung neuer Airpods Pro. Laut Apple-Experte Mark Gurman sind hier aber keine großen Neuerungen zu erwarten, wenn man einmal vom Wechsel auf USB-C beim Ladegehäuse absieht. Allerdings sollen Software-Updates ein paar Verbesserungen bringen – etwa beim automatischen Wechsel zwischen mehreren Geräten.

Software

Bleibt noch, was jedes Jahr ein Fixpunkt rund um die iPhone-Präsentation ist: die offizielle Freigabe einer neuen iOS-Version. Was iOS 17 bringen wird, ist allerdings kein Geheimnis mehr, kann es doch bereits öffentlich getestet werden. Parallel dazu wird es auch wieder neue Generationen von iPadOS, watchOS und tvOS geben. Auf das ebenfalls gerade im Test befindliche macOS Sonoma heißt es hingegen wohl noch bis Oktober zu warten – da soll es dann nämlich auch wieder neue Macs geben.

Der STANDARD wird die Vorstellung der neuen Apple-Hardware mit einem Liveticker sowie zahlreichen Detailberichten begleiten. (apo, 11.9.2023)