Alte deutsche Schlagerweisheit, von Brigitte Mira schön besungen: Die Männer sind alle Verbrecher, ihr Herz ist ein finsteres Loch. In der Tat hat man als Mann momentan nicht die beste Nachrede. Zu Recht, denn die Welt wird vom arroganten patriarchalischen Danebenpinkeln über das Mansplainen bis hin zu verbalen und anderen Übergriffen von virilen Übeln geplagt. Gewiss, ab und zu deutet im nimmermüden medialen Nachrichtenfluss eine Meldung darauf hin, dass auch Frauen sich nicht immer nur reizend verhalten. Aber das steht hier nicht im Vordergrund.

Deutsche Schlagersängerin Brigitte Mira
Deutsche Schlagerweisheit von Brigitte Mira: "Die Männer sind alle Verbrecher, aber lieb, aber lieb sind sie doch".
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Männer in der Minderzahl

Törichter als Frauen sind Männer ebenfalls. Die New York Times berichtet, dass an den meisten US-Universitäten etwa 60 Prozent Kommilitoninnen studieren, an manchen sind es gar 75 Prozent. Anders als man glauben würde, ist an den Colleges ob dieser Männerminderzahl aber nicht das reine Glück ausgebrochen. Laut einer Untersuchung fühlt sich die wissbegierige Jugend am wohlsten dort, wo das Geschlechterverhältnis fifty-fifty beträgt.

Dumpfgummis in den Studierstuben

Etliche Colleges versuchen nun, dem Männerdefizit per positive Diskriminierung ("affirmative action") entgegenzuwirken und mit finanziellen und sportlichen Anreizen mehr von den geschwänzten Dumpfgummis in die Studierstuben zu locken. Ist ja auch gut so. Denn wie singt die weise Frau Mira? Die Männer sind alle Verbrecher, "aber lieb, aber lieb sind sie doch". Natürlich nicht immer, aber manchmal schon. (Christoph Winder, 10.9.2023)