Überschwemmungen in Guangxi.
Überschwemmungen in Guangxi.
via REUTERS/STRINGER

Peking – Tagelange sintflutartige Regenfälle nach dem Taifun Haikui haben Medienberichten zufolge im Süden Chinas mehr als 100 Erdrutsche ausgelöst. Mindestens sieben Menschen seien ums Leben gekommen, rund 1.360 weitere seien in den Fluten eingeschlossen, drei würden vermisst, berichteten staatliche Medien am Dienstag. Das Wetteramt hob die Sturmwarnung auf die höchste Stufe des vierstufigen Warnsystems an.

Zuvor waren innerhalb von drei Stunden mehr als 101 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Die Behörde warnte vor der Gefahr von Sturzfluten, geologischen Katastrophen und Überschwemmungen in städtischen und ländlichen Gebieten.

Haikui traf in Fujian auf Land

Haikui, der am 5. September in der südöstlichen Provinz Fujian auf Land traf und sich zu einem tropischen Sturm abschwächte, hatte in der vergangenen Woche in der bevölkerungsreichen Stadt Shenzhen Verwüstungen angerichtet. Auch das benachbarte Hongkong wurde vom schlimmsten Sturm seit 140 Jahren heimgesucht. Wissenschafter warnen, dass die Intensität der Wirbelstürme in China zunimmt und ihre Zugbahnen immer komplexer werden, was das Katastrophenrisiko selbst in Küstenstädten wie Shenzhen erhöht, die bereits über starke Hochwasserschutzanlagen verfügen.

Suche nach Krokodilen 

Nach den schweren Überschwemmungen sollen mehr als 70 Krokodile aus einer Krokodilfarm ausgebrochen sein. Wie unter anderem die chinesische Onlinezeitung "The Paper" am Dienstag unter Berufung auf lokale Behörden berichtete, entkamen die Tiere in der südchinesischen Stadt Maoming (Provinz Guangdong), nachdem die Region in den vergangenen Tagen von heftigen Regenfällen heimgesucht worden war. Ein See in unmittelbarer Nähe der Farm trat über die Ufer und ermöglichte den Reptilien die Flucht.

Mindestens 69 ausgewachsene Krokodile und sechs Jungtiere sollen sich auf der Farm befunden haben. Laut der Zeitung "Beijing News" wurden Einsatzkräfte entsandt, um die vermissten Tiere mithilfe von Sonargeräten aufzuspüren. Die großflächige Überschwemmung erschwerte aber die Suche, sodass die Behörden die Anrainer aufforderten, nicht vor die Tür zu gehen.

Videoaufnahmen, die in den chinesischen sozialen Medien kursierten, zeigten einige der Krokodile, die in den Gewässern schwammen. Einsatzkräfte mit Helmen und Warnwesten waren auf Booten zu sehen, die nach den Reptilien suchten. Einige Bilder zeigten auch bereits gefangene Krokodile, deren Mäuler und Gliedmaßen zusammengebunden waren. (APA, Reuters, 12.9.2023)