Die Komfortzone trägt ihren Namen zu Recht: In einem Zustand zu verharren, der zwar nicht ideal, den man aber zumindest schon gewohnt ist, kann sich gewissermaßen bequem anfühlen. Man ist zwar nicht zufrieden, aber kennt die Personen oder die Umstände, mit denen man es zu tun hat, bereits in- und auswendig. Bleibt man dabei, braucht man sich wenigstens nicht ins Ungewisse zu begeben, und damit umzustellen sowie anzustrengen. Denn Entscheidungen zu treffen kostet bekanntlich einiges an Kraft und Energie, und nicht selten schwingt dabei der Zweifel mit, ob es wirklich das Beste ist, etwas Neues zu wagen. Aber umgekehrt kann sich der Alltagstrott, in dem man nicht glücklich ist, immer mehr wie ein Gefängnis anfühlen, wenn man nie den Versuch unternimmt, etwas zu ändern.

Eine Frau mit nachdenklichem Gesichtsausdruck und aufgestütztem Kopf steht an einem Fenster
Welche Entscheidung zur Veränderung steht bei Ihnen an?
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Wenn man eigentlich gern etwas ändern würde

Im einen oder anderen Lebensbereich kennt wohl jede und jeder solche Überlegungen und zwiespältigen Gefühle. Vielleicht ist es der Job, in dem man nicht so recht glücklich ist, aber den man zumindest ohne große Anstrengungen bewältigen kann. Man hätte womöglich Ambitionen, sich in einem anderen Bereich selbstständig zu machen, aber zugleich zu großen Respekt vor diesem Schritt. Es kann die Beziehung sein, die sich irgendwie totgelaufen hat, aber man kann sich weder zur Paartherapie noch zum Schlussmachen aufraffen. Vielleicht läuft es in der Partnerschaft auch gut, aber man ist unsicher, ob man wirklich seine Wohnsituation verändern und mit jemandem zusammenziehen oder Kinder bekommen soll. Eventuell überlegt man schon längere Zeit, sich optisch radikal zu verändern und sich die Haare ganz anders schneiden oder färben zu lassen als gewohnt. Vielleicht möchte man sich auch seit Jahren tätowieren lassen, aber kann sich einfach nicht auf das perfekte Motiv festlegen.

Wie ist das bei Ihnen?

Welche Entscheidung tun Sie sich aktuell schwer zu treffen? Welche hat lange Jahre gebraucht, bis Sie sich dazu durchringen konnten – und was hat Ihnen letztlich geholfen, um aus dem Grübeln ins Handeln zu kommen? Wie sehen Sie die damalige Situation aus heutiger Sicht? Und haben Sie vielleicht einen Ratschlag an andere, die zwar leiden, sich aber ebenfalls nur schwer über etwas Neues drübertrauen? Posten Sie im Forum! (Daniela Herger, 18.9.2023)