Peter Klien hat es schon immer geahnt, dass da mehr gewesen sein muss zwischen Eva Glawischnig und Herbert Kickl denn Klassenkameradschaft. Schon 2016 fragte der ORF-Satiriker die damalige Grünen-Chefin als Außenreporter von "Willkommen Österreich" nach dem Kuss mit Kickl. Der FPÖ-Chef reagierte 2017 auf Kliens Schmusefrage sehr unzärtlich. Erst diesen Sommer gab Glawischnig, lange nach ihrer Zeit bei den Grünen, es doch zu, auf Krone-TV.

Peter Klien meldet sich Freitagnacht (um 23.30 auf ORF 1) mit seinem ORF-Satireformat "Gute Nacht Österreich" zurück aus einer Sommerpause voller Kanzlernormalität, Kickl-Kuss, Klimaticket-Tätowierung und Bargeld in der Verfassung, aber halt nicht im Börserl.

Der Videobeweis

Das "Outing des Sommers" war für Klien keine Überraschung. Und er tritt zum Saisonauftakt von "Gute Nacht Österreich" den Videobeweis an: "Wäre nicht alles ganz anders gekommen, wenn Sie Herbert Kickl damals in der Oberstufe geküsst hätten?", fragte er im April 2016 die damalige Grünen-Chefin. Die reagierte sichtlich irritiert: "Sie wollen jetzt nicht ernsthaft eine Antwort von mir. Sie ziehen die Frage zurück, oder?" Erst 2023 auf die Krone-TV-Frage nach einem Outing, sprach sie recht frei vom Kickl-Kuss nach dem Flaschendrehen mit 14. Klien: "Mit 14 war Herbert Kickl also zum letzten Mal zum Kuschelkurs bereit."

Peter Klien Eva Glawischnig Willkommen Österreich 2016
"Die Frage ziehen Sie zurück, oder?" Klien spekulierte 2016 mit Eva Glawischnig über einen Kuss mit Kickl, der alles geändert hätte.
ORF Gute Nacht Österreich Screenshot

Im September 2017 war Kickl offenkundig nicht zur Zärtlichkeit bereit. Da stellte "Willkommen Österreich"-Außenreporter Klien Kickl dieselbe Kuss-Frage. Kickl drängt Klien und sein Mikro zweimal recht unsanft weg. "Männer müssen ihre Gefühle oft überspielen", kommentiert Klien das heute: "Wobei Kickls Reaktion nicht gerade vermuten lässt, dass er zu Zärtlichkeit überhaupt fähig ist."

Peter Kien Herbert Kickl Willkommen Österreich
Keine Zeit für Zärtlichkeit: Klien spekulierte 2016 mit Herbert Kickl über einen Kuss mit Eva Glawischnig, der alles geändert hätte.
ORF Gute Nacht Österreich Screenshot

Und wo er schon bei Zärtlichkeit und Öffentlichkeit ist, da kann das sichtlich nahe Verhältnis von Tirols SPÖ-Chef Georg Dornauer und der italienische Rechtspolitikerin nicht weit sein. Klien: "Georg Dornauer liebt also eine Postfaschistin. Auch eine Möglichkeit, über den Sommer braun zu werden."

"Man muss sich nur ein bisschen bemühen"

Im ersten Außeneinsatz nach der Sommerpause zeigt Klien, wie Hallstatt mit den Massen von Touristinnen und Touristen fertigwerden könnte. Einer Touristin empfiehlt er ein weniger überlaufenes Städtchen wie St. Pölten. Von mehreren Gästen verlangt er mit Amtskappel das von einer Gemeinderatsfraktion geforderte Eintritts-"Ticket" – "Ticket?" – und schickt sie mangels Eintrittskarte weg. Andere führt er als "offizieller Guide von Hallstadt" aus der Stadt ("So, die hau ma glei mal auße!") – "this direction please". Andere lockt er mit Freibier-Gutschein in die Nachbargemeinde. Und alle Touristinnen und Touristen, zumindest die gezeigten, reagieren freundlich und danken höflich. "Die Probleme wirken größer, als sie tatsächlich sind", verabschiedet sich der Außenreporter. "Man muss sich nur ein bisschen bemühen." Das tat Klien zum Saisonstart. (fid, 15.9.2023)