Im Aufwind der gelungenen Mondmission verkündet Indien bereits die nächsten spektakulären Raumfahrtpläne: Sreedhara Panicker Somanath, Chef der indischen Weltraumbehörde Isro, erklärte am Mittwoch, man arbeite bereits an der Umsetzung einer Orbiter-Mission zur Venus. "Das Studieren dieses Planeten könnte möglicherweise wichtige Einblicke in die Zukunft der Erde geben", meinte Somanath gegenüber "India Today". Der Start der inoffiziell Shukrayaan getauften Mission könnte schon in den nächsten Jahren erfolgen.

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Die indische Weltraumbehörde Isro hat sich die Venus (hier auf einer Mariner-10-Aufnahme) als Ziel auserkoren.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Erfolgreiche Mondlandung ...

Ende August war die indische Sonde Chandrayaan-3 erfolgreich in der Südpolregion des Mondes gelandet. Rund zehn Tage lang haben der Lander Vikram und der Mondrover Pragyan die Oberfläche des Trabanten untersucht. Die Hoffnung, dass die beiden nach der Anfang September hereinbrechenden bitterkalten Mondnacht wieder auftauen würden, hat sich allerdings nicht erfüllt. Als die Temperatur an der Landestelle ab dem 22. September wieder stieg, hätten sich die Funksysteme wieder aktivieren sollen, doch bisher horchten die Fachleute der Isro vergeblich nach Signalen.

... und Start zur Sonne

Seit Anfang September ist auch eine indische Sonde zur Erforschung der Sonne auf dem Weg zu ihrer Einsatzposition. Es soll laut Isro rund vier Monate dauern, bis Aditya-L1 eine Umlaufbahn um die Sonne erreicht. Dann sollen die äußersten Schichten der Sonne erforscht werden.

Indiens Weltraumprogramm begann in den 1960er-Jahren. In den ersten Jahrzehnten lag der Fokus vorwiegend darauf, Satelliten günstig ins All zu bringen. Inzwischen hat Indien ehrgeizigere Ziele und will einen wichtigeren Platz in der Weltraumforschung einnehmen. Indien hatte bereits vor Jahren auch eine Sonde in die Umlaufbahn des Planeten Mars geschickt. (red, APA, 29.9.2023)