Schell ist 2014 im Alter von 83 Jahren gestorben.
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Nach seiner Nichte Marie Theres Relin erhebt auch Maximilian Schells Tochter Nastassja schwere Vorwürfe gegen den 2014 verstorbenen Schauspieler Maximilian Schell. Die 34-Jährige sagte der deutschen "Bild"-Zeitung, dass auch sie von ihrem Vater sexuell missbraucht wurde.

Seit sie drei Jahre alt war, soll sie gemeinsam mit ihrem Vater in einem Einzelbett geschlafen haben, während ihre Mutter – nach der Trennung – im Ehebett im Schlafzimmer nächtigte. Ab ihrem neunten Lebensjahr habe Schell ihr immer wieder erzählt, "dass es früher üblich war, dass die Väter ihre Töchter entjungfert haben", sagte Nastassja Schell "Bild". Sie sei als kleine Tochter angeleitet worden, wie sie sich im Bett mit ihrem Vater zu verhalten habe. "Streicheleinheiten und im intimen Bereich berührt werden, ist sexueller Missbrauch. Und das hat er gemacht."

"Alle wussten davon"

Das erste Mal habe sie ihrer Familie als sie 18 Jahre alt war davon erzählt. "Alle aus unserem Umfeld wussten davon. Nur haben mich alle mundtot gemacht." Die Schilderungen von Marie Theres Relin hätten sie der "Bild" zufolge nicht überrascht. "Ich wusste davon. Und ich glaube ihr, dass es passiert ist. Da habe ich keine Zweifel."

Relin ist die Tochter der 2005 verstorbenen Schauspielerin Maria Schell. Ihr Onkel habe sie als Vierzehnjährige "missbraucht, verführt, entjungfert", schreibt sie in dem dieser Tage erscheinenden Buch "Szenen keiner Ehe". Relin hat es gemeinsam mit ihrem Ex-Mann, dem Regisseur Franz Xaver Kroetz, verfasst. Sie habe lange niemandem davon erzählen können, schreibt Relin. Denn ihre Mutter hätte ihr nicht geglaubt.

Schells Witwe Iva Schell zeigte sich in Reaktionen erschüttert, hielt aber auch fest, nie derlei bei ihrem Mann beobachtet zu haben und sich nicht über Vorfälle äußern zu können, die vor Jahrzehnten womöglich passiert seien. (red, 30.9.2023)