TheaterRabenhof

Er hat gerade seinen ersten Film "Pulled Pork" ins Kino gebracht, sie bringen kommende Woche ihr neues Programm "Alte Hunde – neue Tricks" ins Rabenhoftheater. Dazwischen haben Paul Pizzera und die Staatskünstler einen Song veröffentlicht. Das drängende Thema rechtfertigt den gedrängten Terminplan: In "Bodenlose Gemeinheit" geht es um Bodenversiegelung, Zersiedelung, aussterbende Ortskerne. "Es ist so schiach da / aber dafür funktional. / Es ist so schiach da / aber das gilt als normal. / Es ist so schiach da / doch ich fahr wieder hinaus, / weil im ganzen Land schaut es genauso aus", stellt der Song im Stil einer klassischen Austropop-Nummer fest.

"Wo sind die Menschen, fragst du di / alle sind s' in der Peripherie." Warum? Weil es dort, während in den Dörfern die Wirtshäuser mangels Frequenz zusperren, inzwischen alles gibt: "Weil da steht mein Kreisverkehr / und i waß, do ghea i hea: / Da, wo mei Bipa steht / die Fressnapf-Fahne weht / wo da Fastfood-Drive-in lockt / und die Großraumdisco rockt / und der Baumarkt alles hat / was keiner braucht." Von Fachmarktzentren führt der Problemaufriss bis zu den Raumplanungsbehörden. Florian Scheuba, Thomas Maurer und Robert Palfrader besingen mit Paul Pizzera einst grüne Wiesen, die jetzt Supermarktparkplätze ("Wiesenkiller") sind, auch Bürgermeister und lasche Umweltauflagen kriegen ihr Fett ab – und man denkt prompt an den jüngsten Fall eines niederösterreichischen ÖVP-Gemeindeobersten. "Tiere, Pflanzen, Boden tot / für das Sonderangebot."

Hochgeladen wurde das Video vom Rabenhof, die Nummer ist offenbar ein Vorgeschmack auf die Staatskünstler-Premiere am kommenden Dienstag. (red, 4.10.2023)