Herbert Kickls Security Service hat den ORF-Satiriker Peter Klien, der Kickl eine seiner berühmten Hinterhaltfragen stellen wollte, in den Schwitzkasten genommen und aus dem Bierzeltbereich in Hartberg geschleift, wo Kickl eine seiner Reden hielt.

ORF-Satiriker Peter Klien, handgreiflich durch Security von FPÖ-Parteichef Herbert Kickl weggebracht.
ORF Gute Nacht Österreich Screenshot

Klien sagte anschließend, es wäre ihm lieber, "wenn die FPÖ sich entschuldigt, dass das passiert ist und dass sie das nicht wollten“. Da kann er lange warten. FPÖ-Generalsekretär Hafenecker sagte bereits, der Security-Mann habe nur seine Pflicht getan oder so.

Nun kann man der Meinung sein, dass diese Art der Satire – Politiker abzupassen und ihnen mehr oder minder ungewöhnliche Fragen zu stellen – eine gewisse begrenzte Wirkung hat. Vor allem die Absicht von Klien, Kickl nach seinem jugendlichen Kuss mit Eva Glawischnig zu fragen ("war es ein Zungenkuss ?“), hat möglicherweise nicht die Relevanz, mit dem man dem Phänomen "extreme Rechte" begegnen sollte. Das ist irgendwie zu herzig.

Aber der Vorfall zeigt natürlich, dass die extreme Rechte allgemein und die FPÖ speziell bereit ist, über Grenzen zivilisierten Verhaltens zu gehen und auch Gewalt anzuwenden. Politiker müssen sich nicht alles gefallen lassen. Aber das Mittel der Wahl wäre wohl ein höfliches Gespräch oder sonstwie eine Aktion unterhalb der Gewaltanwendung.

Klien meint, man hätte "so etwas wie Versöhnung" finden können. Aber der Begriff kommt im Vokabular der FPÖ nicht vor. (Hans Rauscher, 7.10.2023)