Karl Schmähhammer beim Interview mit Peter Klien in
Karl Schmähhammer (Gernot Kulis) beim Interview mit Peter Klien in "Gute Nacht Österreich".
Screenshot: ORF-TVThek

Diese Woche war ganz schön viel los in der heimische Innenpolitik, da tut es gut, wenn ORF-Satiriker Peter Klien die Ereignisse in "Gute Nacht Österreich" reflektiert. Finanzminister Brunner, der "Moneyboy der Regierung" – der "Finanzminister wurde, wie andere Elternvertreter in der Schule" – versucht es mit der Philosophie und frei nach Aristoteles, wie uns Klien in Erinnerung ruft. "Wir können zwar den Wind nicht ändern, aber wir können die Segel richtig setzen", sagte Brunner bei seiner Rede im Parlament. Klien: "Ein österreichischer Finanzminister nimmt sich einen griechischen Philosophen zum Vorbild. Das finde ich toll. Schlimm wäre es nur, wenn er das mit einem griechischen Finanzminister macht", fällt Klien dazu ein.

Freilich darf auch eine Hercules-Wuchtel nicht fehlen und eine in Richtung FPÖ und mehr Geld Kinderbetreuung, Klien vermisst hier den Aufschrei der FPÖ: "Wieso sollen wir soviel Steuergeld in Personen pumpen, die erstens unsere Sprache nicht beherrschen und zweites bisher keinen einzigen Cent in unser Sozialsystem eingezahlt haben".

Erhellend dann das Interview mit Karl Schmähhammer, der nicht nur alle ÖsterreicherInnen- und außen begrüßt, sondern freilich auch alle Burgerinnen und Burger. Vor seinen Bodyguards müsse sich Klien nicht fürchten (Stichwort: Schwitzkasten), weil seine Cobra-Beamten sich eher beim Kühlschrank befinden.

Wir lernen: "Das C in ÖVP steht für christliche Werte und wer ohne Sideletter ist, der werfe den ersten Stein". Schmähhammer mach dann recht lustig auf Verschwörung ("In der Bibel geht es ums jüngste Gericht, jetzt steht der Jüngste vor Gericht") und beneidet Kurz ("Die Beliebtheit von Sebastian Kurz in ungebrochen, schauen Sie sich den Gerichtssaal an, der ist ausverkauft"). Schmähhammer hätte gerne etwas von dessen Popularität, von ihm gibt es immerhin schon drei Kinofilme und zwei Biografien, "von mir maximal ein Burgervideo".

Einsicht nach Burger-Sager

Apropos Video: Hier räumt Schmähhammer einen Fehler ein, er hätte – als Bundeskanzler von Österreich – natürlich statt dem Burger ein Leberkässemmerl empfehlen müssen. Gut so, immerhin ist er einsichtig. Und nach dem Rückzug von Othmar Karas sieht er es als Glück, dass der weit weg aus Belgien ausrichtet, wie es besser geht und nicht wie in der SPÖ aus dem Burgenland. "Aber Karas war für uns viele Jahre eine Konstante in Brüssel, weil: er ist uns konstant auf die Nerven gegangen", so der nuschelnde Gernot Kulis als Kanzler. Schmähhammer findet es schade, dass keine Zeit mehr war, darüber zu reden, was die Österreicherinnen und Österreicher wirklich interessiert, "dann hätte ich das auch einmal erfahren".

Alfred Dorfer als Kleingarten-Besitzer Paul Parzellka mit Peter Klien.
Alfred Dorfer als Kleingarten-Besitzer Paul Parzellka klärt Peter Klien auf.
Screenshot: ORF-TVThek

Und was erheiterte uns sonst noch? Klien nahm sich die Neos vor, Vorlage für kabarettistische Betrachtungen gibt es da ja genug, etwa verbrunzte Aussagen von Matthias Strolz (Klien: "Er ist vielleicht nicht der beste Beweis dafür, dass man die Politik in Österreich unbeschadet überstehen kann") oder auch schräge Instagram-Videos von Sepp Schellhorn, der ja wieder in die Politik zurückkehren will.

Klien wildert natürlich auch im Kleingarten, und zwar in jenen der SPÖ-Funktionäre. Und wer könnte das besser erklären als einer, der in diesem Biotop zu Hause ist? Paul Parzellka hat da viel zu sagen, immerhin besitzt er Klappsessel und einen Kleingarten und "das ist kein Privileg, das ist eine Bürde". Denken Sie ans Heckenschneiden , Gelseninvasionen, Unfälle mit dem Laubsauger. Danke Alfred Dorfer, danke Peter Klien. (Astrid Ebenführer, 21.10.2023)