Neben "Sebastian Kurz - der Film" wurden dieses Jahr gleich zwei weitere Filme über den Ex-Bundeskanzler veröffentlicht.
AFP/ALEX HALADA

Falls Sie sich dabei ertappen, im Kino immer öfter auf die Uhr zu schauen: Keine Sorge. Sie leiden nicht an Konzentrationsstörungen, sondern es ist einfach so, dass die Filme länger werden. Der britische Economist hat das Phänomen auf Basis der Filmdatenbank IMDb untersucht. Anhand der Daten von 100.000 Filmen (dicker Fleißzettel für die Kollegen!) zeigte sich: Seit den 1930ern hat die Durchschnittslänge eines Streifens von einer Stunde 21 Minuten auf eine Stunde 47 im Jahr 2022 zugenommen.

Dieses Plus von 24 Prozent wird noch getoppt von fast 50 Prozent bei den zehn größten Blockbustern, bei denen unter zweieinhalb Stunden gar nichts mehr geht. Mit Grund dafür: Regiegötter wie Christopher Nolan (Oppenheimer) oder Martin Scorsese (Killers of the Flower Moon) lassen sich das Kürzen von niemandem mehr anschaffen.

Von heimischen Streifen ist in der Studie leider nicht die Rede. Dabei könnte Österreich längenmäßig gewiss imponieren, wenn man die drei heurigen Werke über Sebastian Kurz, den nationalen Filmstar Nummer eins, als Trilogie ausstrahlte. Geradezu episch lang müsste eine Doku geraten, die die verfassungswidrig ausgezahlten Cofag-Gelder, deren Empfänger bzw. ihre Beziehungen zu den Ermöglichern dieser famosen Finanzflüsse ins Bild rückt. Bisher hört man zu diesem Thema eher Anekdotisches, daher täte eine fundierte Doku not. Jede Wette: Das Publikum würde Augen machen. (Christoph Winder, 23.10.2023)