Mit Liebesschlössern, oft an Brückengeländern montiert, wollen viele Paare ihre Treue unter Beweis stellen. Mit den Namen der Liebenden beschriftet, sollen die Vorhängeschlösser ein Zeichen für ihre lebenslange Verbundenheit sein. Ist der Liebesbeweis montiert, wird der Schlüssel weggeworfen und landet meist im Gewässer, das unter der Brücke durchführt.

An etlichen Brücken in aller Welt zu finden: Liebesschlösser.
An etlichen Brücken in aller Welt zu finden: Liebesschlösser.
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Auch im Grand Canyon ist diese Praxis verbreitet – und den Rangern ein Dorn im Auge: "Liebe ist stark, aber unsere Bolzenschneider sind stärker", heißt es in einem Facebook-Post des Grand Canyon National Park in Arizona. In dem Beitrag, der Mitte Oktober in den sozialen Medien geteilt wurde, äußert die Parkverwaltung ihre Besorgnis über "Liebesschlösser". Das Anbringen sei schon ein Akt von "Umweltverschmutzung". Richtig Sorgen bereiten aber die weggeworfenen Schlüssel.

Denn der vom Aussterben bedrohte Kalifornische Kondor werde von glänzenden Dingen angezogen. "Kondore sind neugierige Tiere, die ähnlich wie kleine Kinder seltsame Dinge, denen sie begegnen, mit dem Mund untersuchen", heißt es in dem Beitrag. Sie würden die Liebesschlossschlüssel verschlucken, könnten diese nicht verdauen und auch nicht wieder ausscheiden. "Wenn ein Kondor zu viele solcher Gegenstände verschluckt, kann er sterben." Einige Vögel hätten bereits operiert werden müssen, um die Schlüssel zu entfernen. Die Parkverwaltung appelliert daher an alle Besucher, keine Liebesschlösser mehr an Zäunen im Grand Canyon zu befestigen. Die Reaktionen der Userinnen und User auf diesen Hinweis sind durchwegs positiv, wie die Postings unter dem Beitrag zeigen. (max, 24.10.2023)