Heftige Kritik hat es am Samstag wegen einer Aussage des Kärntner FPÖ-Parteiobmannes Erwin Angerer gegeben. Bei der "FPÖ-Heimattour", die am Freitag in Kärnten Station gemacht hatte, hatte Angerer Missstände im Gesundheitsbereich thematisiert - dafür sei Landesrätin Beate Prettner (SPÖ) verantwortlich, "und dafür werden wir sie im Landtag herprügeln", sagte Angerer im Beisein von Bundesparteichef Herbert Kickl.

Erwin Angerer, Chef der FPÖ Kärnten, fühlt sich nach Kritik an seinem Sager "absichtlich missverstanden".
APA/HELMUT FOHRINGER

Landtag sei kein Kampfring, mahnt SPÖ

Kärntens Landtagspräsident Reinhart Rohr (SPÖ) ermahnte Angerer in einer Aussendung: "Der Kärntner Landtag, unser Landesparlament, ist ein Ort der respekt- und niveauvollen kritischen Diskussion. Die FPÖ darf diesen hohen Ort nicht als Bühne oder Kampfring für ihre verbalen Prügelattacken missbrauchen." SPÖ-Landesfrauenvorsitzende Petra Oberrauner kommentierte die Aussage mit: "Offensichtlich fallen in den Reihen der FPÖ unter Kickl alle Hemmungen." Und die Landtagsabgeordnete des Team Kärnten, Marina Koschat-Koreimann, bezeichnete die Wortwahl als "widerwärtig": "Gerade in einer Zeit, wo Frauengewalt in Österreich erschreckende Ausmaße erreicht, häusliche Gewalt und Vergewaltigungen auf der Tagesordnung stehen und Frauenmorde einen traurigen Höchststand erreichen, ist solch eine Aussage völlig niederträchtig."

"Im übertragenen Sinne"

Absichtlich missverstanden fühlt sich hingegen Angerer, wie er in einer Reaktion sagte. Es sei "Allgemeinwissen, was eine Wortwahl im übertragenen Sinne bedeute". Wenn nach einem verlorenen Match Fußballspieler im Interview erklären, dass sie wieder ordentlich Prügel bekommen hätten, "ist damit natürlich auch keine Massenschlägerei gemeint, sondern eine sportliche Auseinandersetzung". (APA, 4.11.2023)