"Säuglinge und Personen ab 60 Jahren" aufgepasst, es kann "gefährlich werden." Klar, die p. t. STANDARD-Leserschaft steht zum allergrößten Teil im knackigsten aller Lebensalter, aber vielleicht hat sie ja zu Hause das eine oder andere Baby und diverse Urlis versteckt. An Letztere wendet sich eine Broschüre, die auf Initiative der ÖVIH (und Unterstützung, also Kohle, von zwei Pharmafirmen) entstand. Unter dem Logo ÖVIH steht winzig "Österreichischer Verband der Impfhersteller", was Sie, da Sie als "Person über 60" alterssichtig sind, nicht entziffern können. Aber ist eh auch im Impressum zu finden.

Gegen Ende des Jahres beginnt die RSV-Phase.
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"Das willst Du nicht haben", ruft mir das Faltblatt, offensichtlich mein Duzfreund, entgegen. Darunter liegt ein röchelnder Greis, wahrscheinlich ein Erdbebenopfer, denn er versucht sich einen Felsbrocken vom Magen (?) zu heben.

Nein, will man nicht haben! Dass man sich gegen den Felsbrocken impfen lassen kann, kommt erst später in der Broschüre. Es ist nämlich RSV, das "einem Stein auf der Brust" gleicht: "Informier Dich über RSV!"

Zugegeben, "Respiratorisches Synzytial Virus", das ist sperrig und bestimmt nicht nur Säuglingen, sondern auch Personen über 60 schwer nahezubringen. Da muss man sich etwas einfallen lassen. Billig ist die Impfung auch nicht. Hoffentlich liest keiner "Das musst Du nicht haben!". Denn auch zu viel Werbedrastik kann "gefährlich werden". (Gudrun Harrer, 14.11.2023)