Am Dienstagabend wurde in Wien der Restaurantguide Gault-Millau 2024 präsentiert, und das mit einer Überraschung: Denn erstmals in der Geschichte des Gault-Millau Österreich wurden gleich zwei Köche in die höchste Riege jener, die sich mit fünf Hauben schmücken dürfen, aufgenommen.

Der im Salzburger Golling ansässige Andreas Döllerer und Juan Amador, der in Wien-Döbling sein gleichnamiges mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnetes Lokal betreibt, sind mit 19 (von 20 möglichen) Punkten und fünf Hauben gelistet.

Die Köche Andreas Döllerer und Juan Amador
Andreas Döllerer und Juan Amador.
Fotomontage: © Joerg Lehmann, © Alexander Gruebling, Montage: Stephan Kirsch

Die kulinarische Handschrift der beiden Köche könnte kaum unterschiedlicher sein. Döllerer steht für die Alpine Cuisine, bei der regionale Produkte auf höchstem Niveau verarbeitet werden. Amador hingegen gilt als "Großmeister der feinen Nuancen und Proportionen, der seinen Fokus weniger auf den Beschaffungsradius als auf die kompromisslose Qualität seiner Zutaten legt", schreiben die Herausgeber, Martina und Karl Hohenlohe, im Vorwort des neuen Guides. Mit dem Aufstieg der beiden sind im neuen Gault-Millau insgesamt acht Lokale in der absoluten Spitzenkategorie gelistet.

Koch des Jahres 2024

Als Koch des Jahres wurde heuer Alain Weissgerber vom Taubenkobel im burgenländischen Schützen am Gebirge gekürt. Der 56-jährige gebürtige Franzose aus dem Elsass führt seit 2014 gemeinsam mit seiner Frau Barbara Eselböck das Restaurant, das von seinen Schwiegereltern, Walter und Eveline Eselböck, 1984 eröffnet wurde. Schon Tradition hat das winterliche Pop-up in Wien, heuer schlägt man unter dem Namen "Wunderkobel" ab Freitag im Theater am Steinhof auf. Im aktuellen Guide hält der Taubenkobel bei 18,5 Punkten und damit vier Hauben.

Alain Weissgerber und Barbara Eselböck.
Alain Weissgerber, Koch des Jahres 2024, und Barbara Eselböck.
Foto: Ingo Petramer

Aufsteiger und weitere Auszeichnungen

18,5 Punkte erhielten in diesem Jahr neu Die Forelle am Weissensee, Die Weinbank in Ehrenhausen, Kräuterreich by Vitus Winkler in St. Veit / Pongau und der Rote Wand Chef's Table im Schualhus in Zug / Lech am Arlberg.

Erstmals wurde heuer eine Grüne Haube für "gelebte Nachhaltigkeit" an Jeremias Riezler von der Walserstuba im Kleinwalsertal vergeben. Bei diesem speziellen Bewertungssystem geht es unter anderem um verantwortungsbewussten Einkauf, Abfallmanagement, Energieeinsatz.

Patissier des Jahres ist Jan Eggers, der im Restaurant Zur Goldenen Birn im Parkhotel in Graz arbeitet. Über den Titel Barkeeperin des Jahres darf sich Melanie Castillo mit ihren Lokalen Barfly's und Castillo's Eis & Bar in Wien freuen. (ped, 14.11.2023)

Karl und Martina Hohenlohe mit "Chief Inspector" Jürgen Schmücking bei der Präsentation des neuen Gault-Millau 2024.
Foto: Kevin Recher

Die Fünf-Hauben-Lokale im Gault-Millau 2024 und die Küchenchefs

Die Lokale mit 18,5 Punkten und vier Hauben