Das Bild zeigt Prominente und Geschäftsfrau Paris Hilton.
Wenn es um die Partnerschaft mit der Social-Media-Plattform X geht, dürfte Paris Hilton das Lachen vergangen sein.
IMAGO/Bob Kupbens/Icon Sportswir

X, früher bekannt als Twitter, hat einen weiteren finanziellen Rückschlag zu verzeichnen. Nachdem die Social-Media-Plattform zuvor schon eine Reihe prominenter Werbekunden verloren hatte, beschloss nun auch die Prominente und Geschäftsfrau Paris Hilton, die Reißleine zu ziehen und die Werbekampagnen ihres Medienunternehmens auf X aussetzen zu lassen. Dieser Entschluss folgt ebenfalls Bedenken gegenüber antisemitischen Inhalten, die auf der Plattform verbreitet werden.

Elon Musk hat kürzlich nicht nur eine antisemitische Verschwörungstheorie unterstützt. Die Bedenken werden vor allem von einem Bericht von Media Matters for America gestützt, der zeigte, wie Werbungen großer Marken neben pronazistischen Inhalten auf X erschienen. Der Bericht hat eine Welle an Besorgnis und Gegenreaktionen ausgelöst und führte dazu, dass mehrere namhafte Unternehmen, darunter Apple und Disney, ihre Anzeigen von der Plattform zurückgezogen haben. Musk selbst reagierte mit einer Klage gegen die Organisation.

Wichtiger Partner

Nun könnte man meinen, dass die Absage von Paris Hilton in diesem Zusammenhang eigentlich auch schon egal ist. Tatsächlich scheint diese Reaktion für X aber deshalb besonders schmerzhaft zu sein, weil CEO Linda Yaccarino erst neulich eine strategische Partnerschaft mit Paris Hilton und ihrem Medienunternehmen 11:11 Media angekündigt hat.

Diese wichtige Partnerschaft zielte darauf ab, Medieninitiativen zu starten, in denen man offenbar neue Möglichkeiten der Plattform für E-Commerce und Livestreaming ausloten wollte. Yaccarinos Ankündigung war als klarer Versuch zu verstehen, das Image und die Werbeattraktivität von X zu beleben, insbesondere nachdem sie auf einer Technologiekonferenz zugegeben hatte, dass die Plattform Millionen von täglich aktiven Nutzern verliert und der Skepsis von Werbetreibenden gegenübersteht.

Partnerschaftsstatus ungewiss

Die jüngsten Entwicklungen haben Yaccarinos Bemühungen jedenfalls einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bruce Gersh, der Präsident und COO von 11:11 Media, bestätigte gegenüber CNN, dass das Unternehmen beschlossen hat, seine Werbung auf X aufgrund der anhaltenden Probleme auf der Plattform auszusetzen. Während der Status von Hiltons langfristiger Partnerschaft mit X noch ungewiss bleibt, ist der sofortige Stopp der Werbekampagnen ihres Unternehmens ein ganz klares Signal.

Die Werbeprobleme von X sind nicht neu. Seit Musks Übernahme des Unternehmens gab es einen bemerkenswerten Rückgang der Werbeeinnahmen, den Musk selbst mit mehr als minus 60 Prozent bezifferte. Die Bemühungen der Plattform, das Vertrauen der Werbetreibenden zurückzugewinnen, angeführt von Yaccarino, stehen nun vor neuen Herausforderungen, da sich mehr und mehr Unternehmen dieser Flucht anschließen. Jüngste Berichte zeigen, dass Marken wie Sony, Fox Sports und Ubisoft ihre Werbung auf X ebenfalls pausiert haben, nachdem enthüllt worden war, dass ihre Anzeigen neben anstößigen Inhalten erschienen. (bbr, 23.11.2023)