Eine Filiale der Bank Austria 
Die Bank Austria, die der italienischen Unicredit gehört, soll wieder sparen.
Imago/Skata

In der Unicredit Bank Austria dürfte jenes Sparprogramm, in dessen Rahmen ältere Beschäftigte bis zu ihrer frühestmöglichen Pensionierung bei 50 Prozent ihrer Letztbezüge daheimbleiben können, weiter ausgebaut werden. Aus der Bank ist zu hören, dass derzeit Verhandlungen in diese Richtung laufen, am 6. Dezember findet eine Aufsichtsratssitzung statt, in der es auch darum gehen soll. Dem Vernehmen nach sollen bis 2026 weitere Mitarbeiter abgebaut werden, die Rede ist von einem einstelligen Prozentsatz. 2022 hatte die Bank, die der Mailänder Unicredit gehört, laut Geschäftsbericht rund 4.900 Mitarbeiterkapazitäten.

Die freiwillige Vorpensionierungswelle mit der oben genannten "Überbrückungshilfe" läuft schon seit längerem, derzeit können sie Menschen in Anspruch nehmen, die bis Juni 1969 geboren sind. Angeblich hat bisher rund ein Drittel der Betroffenen derartige Angebote angenommen. 2022 ist der Personalaufwand von 914 auf 580 Millionen gesunken. Die Mailänder Eigentümer sollen Druck in Richtung weiterer Einsparungen machen, wie es heißt. Von der Bank Austria ist dazu kein Kommentar zu erhalten.

Gute Ergebnisse im Vorjahr

Mutter Unicredit hat 2022 das beste Ergebnis seit mehr als zehn Jahren eingefahren – und zwar 5,2 Milliarden Euro Nettogewinn. Auch bei der Tochter in Österreich ist es im Vorjahr gut gelaufen, die Unicredit Bank Austria hat ihren Nettogewinn fast versiebenfacht, auf 826 Millionen Euro. Einmaleffekte und Verlustvorträge abgezogen, betrug der Gewinn 586 Millionen Euro, um rund 13 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Kosten-Ertrag-Relation hat sich von 61 auf 53 Prozent verbessert, nicht zuletzt dank einer Reduzierung des Personalaufwands.

Schon 2020 hatte die BA ein Paket geschnürt, auf dessen Basis Angestellte, die ihren Pensionsantritt 2023 hätten, um bis zu 24 Monate früher daheim bleiben konnten, dafür haben sie 60 Prozent ihres Letztgehalts als "Überbrückungszahlung" bekommen, bis zum frühestmöglichen Pensionsantritt. Der Vorteil für die Bank: Sie erspart sich die Differenz von 40 Prozent und kann Rückstellungen auflösen. Und auch davor hatte es bereits Sparmaßnahmen gegeben, etwa beim Projekt "BA reloaded". Damals haben sich Tausende von der BA verabschiedet und dafür Abschlagszahlungen kassiert. (Renate Graber, 29.11.2023)