Galeria Kaufhof in Gelsenkirchen.
Galeria Kaufhof in Gelsenkirchen.
APA/dpa/Christoph Reichwein

Berlin – Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt nach der Pleite der Signa Holding vor der Schließung von Galeria-Filialen und pocht auf finanzielle Hilfen von Bund und Ländern für die Neuausrichtung der Innenstädte. "Die Signa-Insolvenz ist für alle Galeria-Kaufhausstandorte eine schlechte Nachricht", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Ob und inwieweit ein Sanierungsverfahren zum Erfolg führe, sei derzeit völlig offen. "Damit droht über 90 Galeria-Standorten, die eigentlich langfristig erhalten werden sollten, das Aus und damit den betroffenen Kommunen eine weitere Verschärfung der Situation." Die Leerstände nähmen ohnehin zu.

Attraktive Nachnutzungskonzepte gesucht

Für den Erhalt der Attraktivität und Lebensfähigkeit der Innenstädte sei es daher wichtig, die Schließung der verbliebenen Galeria-Standorte durch einen klaren Sanierungsfahrplan zu verhindern. Die Warenhäuser seien nach wie vor wichtige Ankerpunkte in vielen Fußgängerzonen. Unrentable Standorte könnten aber nicht immer wieder mit Steuergeld gerettet werden.

In enger Abstimmung mit den Städten und den Immobilieneigentümern müssten attraktive Nachnutzungskonzepte entwickelt werden. "Immissionsschutz und Baurecht dürfen dabei nicht zum Hemmschuh werden." Städte und Gemeinden sollten zudem die Möglichkeit erhalten, Einzelhandelsimmobilien im Einzelfall zwischenzunutzen oder selbst zu erwerben. Der Bund sollte die Kommunen dabei finanziell unterstützen, etwa durch die Einrichtung eines Innenstadtfonds. (Reuters, 1.12.2023)