Florian Teichtmeister im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wien im September 2023.
Florian Teichtmeister im Großen Schwurgerichtssaal des Landesgerichts Wien im September 2023.
EPA/CHRISTIAN BRUNA

Wien – Das Burgtheater klagt sein gekündigtes früheres Ensemblemitglied Florian Teichtmeister auf Schadenersatz. Laut dem Magazin "News" beträgt die eingeforderte Summe 76.000 Euro für abgesagte Vorstellungen, neu gedruckte Programmhefte, Rechtsanwaltskosten und Vergleichbares. Man habe "keine andere Wahl, als auf Schadenersatz zu klagen", heißt es dazu aus dem Burgtheater. "Aktuell werden Schriftsätze vorbereitet." Verhandlungstermine seien noch nicht anberaumt.

An Unschuld geglaubt

Der Schauspieler hatte sich von 2008 bis 2021 Bilder von missbrauchten Kindern und Jugendlichen verschafft und einen erheblichen Teil der Dateien verändert, indem er Collagen oder Diashows erstellte oder das Material mit Textanmerkungen versah. Er wurde dafür im September zu zwei Jahren Haft verurteilt und in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen, wobei ihm sowohl die Haftstrafe als auch die Unterbringung im Maßnahmenvollzug unter Setzung einer fünfjährigen Probezeit bedingt nachgesehen wurde.

Das Burgtheater hatte im Vorfeld den Unschuldsbeteuerungen Teichtmeisters geglaubt und ihn weiter in Hauptrollen besetzt. Die Stücke wurden nach Bekanntwerden seines Geständnisses gegenüber den Behörden abgesetzt beziehungsweise umbesetzt – wodurch dem Haus Schaden entstanden sei, wird argumentiert. (APA, 1.12.2023)