In einem Hotel in Melbourne wurden Angehörige israelischer Geiseln der Hamas von propalästinensischen Demonstranten in ihrem Hotel belagert. Sie mussten sich in eine Polizeistation flüchten.

An der Berliner Universität der Künste stürmten 100 propalästinensische Demonstranten den Hörsaal und brüllten den Rektor mit "Free Palestine from German guilt" nieder.

An vielen amerikanische Hochschulen gibt es Pro-Palästina-Demos.
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Fast überall in der westlichen Welt, vor allem auch an US-Eliteuniversitäten, wurden von propalästinensischen Studenten die Fotos mit den Bildern der von der Hamas gekidnappten Kinder heruntergerissen.

Und so weiter. Dieser Mangel an Empathie, diese blanke Aggression gegen Opfer ist schockierend und auch nicht wirklich erklärbar mit dem Vorgehen der israelischen Streitkräfte, bei dem halb Gaza in Trümmer gelegt wird, oder der Aggression der israelischen Siedler im Westjordanland. Diese Hamas-Versteher betreiben einen völlig missverstandenen "Antikolonialismus". Es erinnert an die Begeisterung westlicher 68er-Studenten für den Völkermörder Mao.

In einem STANDARD-Interview hat es Hanno Loewy vom Jüdischen Museum Hohenems auf den Punkt gebracht: "Beide Seiten haben historisch recht. Beide haben das Recht, in dieser Region zu leben. Solange wir das nicht anerkennen, sondern stattdessen eine der beiden Seiten privilegieren, wird man schnell zu einer Geisel in diesem Konflikt." (Hans Rauscher, 1.12.2023)