Fakt ist: Es wird zu wenig für den Klimaschutz getan. Wieso also nicht selbst einen Beruf ergreifen, der in diese Richtung geht?_Welche Jobs gibt es, und wo hat man die besten Chancen, genommen zu werden?

Die Gummistiefel quietschen bei jedem Schritt, den Hut hat sie sich tief ins Gesicht gezogen. Sie bahnt sich ihren Weg durch den Wald des Nationalparks, es riecht nach frischem Moos. Ein Vogel zwitschert, schnell greift sie zum Fernglas und zückt ihr Handy, um den Vogel in eine App einzutragen. Wieder einen Piepmatz mehr gezählt.

Ja, so kann ein Job aussehen, der mit Klimaschutz zu tun hat. Aber eben nicht nur. Schon jetzt gibt es sehr viele sogenannte Green Jobs. Und es werden immer mehr. Allein im Bereich Photovoltaik werden bis 2030 in Österreich 30.000 Fachkräfte gesucht, prognostiziert der Photovoltaik-Branchenverband.

Jobs der Zukunft, die auch das Klima schützen.
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Wie und wo beginnen?

Menschen, die sich mit Technik und Energie auskennen, werden besonders stark gesucht – und zwar mit jeder Ausbildung. Von der Fachkraft mit abgeschlossener Lehre, die zum Beispiel eine Photo­voltaikanlage montiert, bis hin zur Wissenschafterin, die erforscht, mit welchem Stoff man Plastik ersetzen könnte.

Auch in der Wirtschaft werden Menschen gesucht, die zum Beispiel Nachhaltigkeitsberichte schreiben oder Risiken für Naturkatastrophen für Unternehmen, Banken oder Versicherungen berechnen. Der andere große Sektor, in dem Klimajobs zu finden sind, ist der Mobilitätsbereich. Gesucht werden neben tausenden Lokführerinnen und Lokführern auch Personen, die rund um das Thema E-Mobilität arbeiten. Der Start ins Berufsleben ist meist eine Ausbildung oder ein Studium. Es gibt viele neue Studiengänge, die einen Fokus auf Nachhaltigkeit legen. Einen solchen bietet beispielsweise die FH Burgenland an: International Sustainable Business. Aber auch in der Lehre gibt es Neuerungen. Im Waldviertel eröffnet Ende des Jahres das erste Klimaschutz-Ausbildungszen­trum Europas. Dort werden unter anderem Gebäude- und Lüftungstechnik als Lehre angeboten.

Und wo verdient man am meisten? Bisher sind in der IT und den technischen Bereichen die Gehälter am höchsten – und nach wie vor sind diese Berufe zumeist männlich dominiert. Manche Frauen schrecken noch vor naturwissenschaftlichen Gebieten zurück. Völlig zu Unrecht! Erstens ist alles erlernbar – und zweitens braucht man oft nicht allein mathematische Fähigkeiten, sondern zum Beispiel in der IT vor allem den Willen, zu knobeln.

Aber was tut man, wenn man noch gar keine Ahnung hat, was einem liegt oder wie es weitergehen soll? Ein Praktikum in einem Betrieb, der einen interessiert, ist immer ein guter Start ins Berufs­leben – am besten mit Bezahlung. Und falls man doch lieber erst einmal die Gummistiefel anziehen und in der Natur Vögel oder Pflanzen zählen will, gibt es das Freiwillige Umweltjahr. Sechs bis zwölf Monate dauert das Programm. In dieser Zeit kann man in einer klimaschutznahen Organisation arbeiten – so manch ein Nationalpark ist auch darunter. Also her mit dem Fernglas, und los geht’s!