Woran denkst du, wenn du an die Verursacher des Klimawandels denkst? Vielleicht an schmutzige Fabriken, Kohlekraftwerke, Autos oder auch Flugzeuge – aber wohl kaum an das Handy in deiner Hosen­tasche, mit dem du auf Social Media surfst. Dabei sind das Internet und elektronische Geräte wie Smartphones, Computer und Fernseher für immer mehr klimaschädliche Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, die den Klimawandel weiter antreiben. Fachleute gehen davon aus, dass die sogenannte IT-Branche rund drei Prozent des gesamten CO₂-Ausstoßes verursacht. Das sind mehr Klimagase, als Flugzeuge jedes Jahr in die Luft blasen.

Dein Smartphone hat aber ebenso wenig einen Auspuff wie ein Handymast oder Laptop. Woher kommen diese Emissionen dann? Die Tiktok-Posts, Instagram-Reels und Youtube-Videos sind in riesigen Serverzentren gespeichert. Server sind wie Computer, die rund um die Uhr laufen – deshalb brauchen sie auch sehr viel Energie. Fachleute schätzen, dass es bis 2025 rund ein Fünftel des weltweit produzierten Stroms sein könnten, die das Internet frisst. Der dafür notwendige Strom wird oft klimaschädlich erzeugt – zum Beispiel in Kohlekraftwerken. Damit Social Media, Chatten und Gaming in Zukunft nachhaltig werden, muss sich deshalb vor allem etwas an der Art ändern, wie wir Strom produzieren. Denn Windräder, Solaranlagen und Wasserkraftwerke verursachen fast keine Treibhausgase.

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Viele Social-Media-Netzwerke haben bereits angekündigt, dass sie ihre Serverzentren bald nur mehr mit sauber produziertem Strom betreiben wollen. Aber nicht alle lösen ihr Versprechen gleich schnell ein. Ein französisches Unternehmen hat etwa berechnet, dass auf Youtube pro Minute rund 0,5 Gramm CO₂ entsteht, auf Instagram ist es ein Gramm, auf Tiktok rund 2,6 Gramm CO₂ pro Minute. Das wäre nach 45 Minuten immerhin so viel, wie wenn du einen Kilometer mit dem Auto fahren würdest. Sollten wir deshalb am besten ganz auf soziale Medien verzichten, dem Klima zuliebe? Nein! Denn auch wenn diese Zahlen erschreckend klingen, ist es meistens sinnvoll, Dinge digital abzuwickeln. Stell dir vor, du würdest jede E-Mail ausgedruckt per Post bekommen. Oder du müsstest jedes Spiel, das du herunterlädst, in einer Plastikbox im Geschäft kaufen. Oder ferne Verwandte immer mit dem Flugzeug besuchen, anstatt mit ihnen per Videogespräch zu reden. Das wäre alles natürlich viel schlechter für die Umwelt und das Klima. Soziale Medien wie Instagram oder Tiktok können die Welt außerdem auch besser machen. Dort tummeln sich viele Menschen, die mit ihren Followern Wissen zu Klima, Umwelt und anderen Themen teilen. Doch mit ein paar Tipps kannst du unnötige Emissionen trotzdem vermeiden.

Tipps für klimafreundliches Surfen