Versuchen Sie einmal das Wort Druckkochtopf mehrmals hintereinander ganz schnell zu sagen. Es ist ein Zungenbrecher. Kelomat, das geht viel einfacher von den Lippen – und ist in Österreich auch viel geläufiger. Wie Uhu und Tixo ist Kelomat zum Stellvertreter einer ganzen Produktgruppe geworden. Der Siegeszug des Markennamens begann vor 75 Jahren. In Oberösterreich, im Jahr 1948, begann die Firma Gruber & Kaja den bekannten Schnellkochtopf zu produzieren. Zuerst aus Aluminium, später aus Edelstahl. Anfang der Nullerjahre wurde die Marke Kelomat dann von der Firma Riess aufgekauft. Heute werden unter dem Namen auch Messer und Geschirr verkauft.

Ein Druckkochtopf
Der Schnellkochtopf namens Kelomat ist heuer 75 Jahre alt.
Kelomat

Aber warum hat sich der Kelomat als Name und als Topf derart etabliert? In der Nachkriegszeit überzeugte vor allem die hohe Effizienz. Kelomat-Enthusiastinnen und -Enthusiasten schwören auf die energiesparende Zubereitung der Lebensmittel. In Zeiten der Energiekrise ist das Thema aktueller denn je. Mit dem Schnellkochtopf lässt sich die eigentliche Kochzeit auf bis zu ein Drittel reduzieren. Praktisch zum Energiesparen, noch praktischer, wenn man wenig Zeit zum Kochen hat. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Kochtopf, lassen sich im Kelomat höhere Temperaturen erzeugen. Durch den Druck innerhalb des Topfes steigt die Siedetemperatur des Wassers auf knapp 120 Grad. Zusammen mit dem Wasserdampf, der im Gefäß bleibt, können Erdäpfel, Hülsenfrüchte und Co bedeutend schneller gegart werden.

Der französische Physiker Denis Papin erfand bereits 1679 eine erste Version des Druckkochtopfs. Und ja, auch ihm soll der Deckel mehrmals um den Kopf geflogen sein. Heute noch schwingt diese Angst mit. Verbrühungen waren lange Zeit nichts Ungewöhnliches, bei modernen Töpfen ist die Gefahr durch automatische Ventile nicht mehr gegeben. Das Aufkommen der Mikrowelle sorgte für einen Einbruch im Verkauf des Schnellkochtopfs. Vermutlich auch, weil die Explosionsgefahr dort bedeutend niedriger ist. Apropos: Dem Druckkopftopf hängt eine unrühmliche Geschichte an. Bei zahlreichen terroristischen Anschlägen wurden die speziellen Töpfe als Bomben missbraucht, unter anderem 2013 beim Attentat auf den Boston-Marathon. (Kevin Recher, 11.12.2023)