Der neue Zwei-Richtungs-Radweg ist ab Freitag offiziell befahrbar. Um Platz für den Radwegausbau zu erhalten, wurde stadtauswärts eine Autofahrspur geschleift. Der Parkstreifen bleibt hingegen erhalten.
David Krutzler

Es ist eines der Prestigeprojekte im Radwege-Ausbauprogramm der Stadt: die vielbefahrene und vielberadelte Praterstraße zwischen Donaukanal und Praterstern. Am Freitag erfolgt die offizielle Verkehrsfreigabe für den neuen Zwei-Richtungs-Radweg auf der stadtauswärts führenden Seite, kündigte Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) an. Dann steht den Radlerinnen und Radlern auf der stadtauswärts führenden Seite ein frisch asphaltierter, bis zu 4,5 Meter breiter Radweg zur Verfügung. Bisher war es stadtauswärts lediglich ein schmaler Einweg-Radfahrstreifen.

Die Eröffnung mitten im Winter sei auch deshalb gewählt worden, weil einige Radfahrer den verbreiterten Radweg zuletzt schon informell befahren hätten, sagte Sima. Mehr los wird dann freilich in der wärmeren Jahreszeit sein: Bei den Zählstellen beim Praterstern und der nahen Lassallestraße werden bereits seit längerem mehr als eine Million Radfahrende pro Jahr gezählt. Ganz fertig ist der neue Radweg allerdings nicht: Es fehlen noch die Bodenmarkierungen, etwa ein weißer Streifen in Abgrenzung zur Parkspur auf der Praterstraße. Dieser wird einen halben Meter von der Parkspur entfernt aufgetragen, um die Gefahren des "Doorings", also schnell geöffneter Fahrzeugtüren in Richtung Radweg, deutlich zu minimieren. Für mehr Sicherheit wurden die Kreuzungen entlang der Straße zudem so angelegt, dass der Autoverkehr und der Radverkehr klar voneinander getrennt sind.

Im Frühjahr soll dann der breite Radstreifen grün eingefärbt werden, diese Maßnahme soll den Radverkehr sichtbarer machen. Stadtauswärts stehen dem Autoverkehr statt zwei Fahrspuren nur mehr eine zur Verfügung. Der Parkstreifen ist hingegen weitgehend geblieben.

Die Neugestaltung der Praterstraße soll bis zum Sommer abgeschlossen sein. Bis dahin laufen noch Bauarbeiten. Der neue Radweg kann aber schon jetzt eröffnet werden.
David Krutzler

Bauarbeiten laufen noch bis Sommer 2024

Insgesamt wird für die Radlerinnen und Radler auf dem 900 Meter langen Abschnitt entlang der Aspernbrückengasse und der weiterführenden Praterstraße gleich sechs Meter Breite reserviert sein. Denn auch der bestehende, 1,5 Meter breite Einrichtungsradweg stadteinwärts bleibt erhalten: Dieser soll laut Sima im Zuge der noch laufenden Umbauarbeiten bis zum Sommer 2024 etwas verbreitert werden. Die weiteren Umgestaltungsmaßnahmen in der Praterstraße sehen zudem 51 neue Bäume, mehr Grünflächen, sechs Trinkbrunnen, neue Bänke und Sitzgelegenheiten sowie 80 zusätzliche Fahrradabstellplätze vor. Die Bereiche um den Nestroyplatz und den Rosl-Berndt-Platz erhalten zudem drei Wasserspiele und ebenfalls mehr Grünflächen. Das Gesamtprojekt soll dann bis zum Sommer 2024 fertig sein – inklusive der Verkehrsfreigabe auch für den stadteinwärts führenden Einrichtungsradweg.

Die Praterstraße ist das Kernstück der insgesamt sieben Kilometer langen Verbindung mit ausschließlich breiten oder baulich getrennten Radwegen zwischen der Innenstadt und dem Kagraner Platz jenseits der Donau im 22. Bezirk. Mit der Eröffnung des neuen Teilstücks Praterstraße fehlen nur noch zwei Abschnitte – nämlich Anfang und Ende der Strecke. Der neue Radweg auf der Aspernbrücke, bisher ein berüchtigtes Nadelöhr für Radler, wird ab Juni 2024 nach einer umfassenden Sanierung befahrbar sein. Und der Baustart für die finale Etappe zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz soll im Frühjahr nächsten Jahres erfolgen. Eine Fertigstellung ist bis Sommer 2025 geplant. Laut Sima wurden in diesem Jahr rund 30 Millionen Euro in den Ausbau der Radwege sowie der erforderlichen Infrastruktur investiert. (David Krutzler, 21.12.2023)