Zwei Gläser Sekt. Eines ist mit einem Kleeblatt verziert, das andere mit einem Glückspilz. Hinter den Gläsern sind Sprühkerzen zu sehen.
Im neuen Jahr wollen die Österreicher weniger Geld ausgeben und Reserven für Notfälle ansparen.
APA/BARBARA GINDL

Das neue Jahr beginnt meist auch mit guten Vorsätzen. Mehr Sport, bessere Ernährung, Ordnung halten. So weit zu den Klassikern. Doch wie sieht es im Bereich Geld auch? Auch diesbezüglich haben die Österreicher gute Vorsätze. 55 Prozent der von JP Morgan AM befragten Österreicher wollen im kommenden Jahr weniger Geld ausgeben. 39 Prozent wollen Geld für Notfälle ansparen, und 35 Prozent wollen ihre Schulden managen. Das sind die Top-drei-Vorsätze für 2024.

Weil das zu Ende gehende Jahr mit weiteren Zinserhöhungen, Inflation und geopolitischen Unsicherheiten sehr herausfordernd war, haben die Österreicher vor allem auf Sichteinlagen wie Tagesgeld oder Geldmarktinvestments gesetzt. In Bezug auf das kommende Jahr geben sich die 1105 Befragten in puncto Finanzen vorsichtig optimistisch.

Versuch, Inflationsrate auszugleichen

Vor dem Hintergrund, dass mehr als 60 Prozent der Befragten in Österreich davon ausgehen, dass sie 2024 gleich viel oder sogar mehr Geld als 2023 zum Sparen und Anlegen zur Verfügung haben werden, will mehr als ein Viertel der Befragten im neuen Jahr aber auch in Wertpapiere anlegen, also Ersparnisse in Aktien, Anleihen, Fonds und ETFs anlegen oder einen Sparplan für regelmäßige Investments abschließen.

Um 2024 nach Abzug der Inflationsrate reale Erträge zu erzielen, sehen die Österreicher die Chancen mit Aktien als besonders gut an. Aktien, Fonds oder ETFs halten 72 Prozent der Befragten für geeignet, um mindestens die Inflationsrate auszugleichen oder sogar eine positive Rendite zu erhalten. Bei Anleihen, Sparbuch oder Tagesgeld gehen immerhin inzwischen 40 Prozent der Befragten von einer Rendite aus, die mindestens die Inflation ausgleicht.

Ob es zu der lang erwarteten Rezession im nächsten Jahr kommt, bleibt weiterhin ungewiss – doch ihr Geld wollen die Österreicher möglichst zusammenhalten. Mit 55 Prozent plant mehr als die Hälfte der Befragten, 2024 weniger auszugeben. Dafür soll vor allem der Konsum eingeschränkt werden, eine andere Strategie ist es, zu günstigeren Anbietern etwa für Strom oder Mobilfunk zu wechseln. Vier von zehn Befragten wollen im neuen Jahr mehr sparen, um für Notfälle gerüstet zu sein.

35 Prozent haben den Vorsatz, ihre Schulden abzubezahlen oder zumindest keine neuen Schulden zu machen. Das passt wiederum zum ersten Vorsatz, künftig weniger Geld auszugeben. Denn ein Großteil der Kreditvergabe waren zuletzt Konsumkredite. Das Problem dabei ist, dass diese Kredite in der Regel variabel verzinst sind. Mit den Zinserhöhungen durch die EZB sind diese Kredite auch teurer geworden.

Übersicht verschaffen

Um die Einnahmen und Ausgaben besser im Überblick zu behalten, passt auch Vorsatz Nummer fünf: 20 Prozent der Österreicher wollen im kommenden Jahr nämlich ein Haushaltsbuch führen. "Für Privatanlegerinnen und -anleger in Österreich stehen die Neujahrsvorsätze 2024 im Zeichen der finanziellen Konsolidierung", fasst Markus Sevcik, Senior Client Advisor bei JP Morgan AM in Wien, die Ergebnisse zusammen.

Ein weiterer Vorsatz ist, sich mit nachhaltiger Geldanlage zu beschäftigen, um mit dem Geld auch etwas Gutes zu tun. Sevcik beurteilt positiv, dass die Wertpapieranlage trotz aller Zurückhaltung unter den Top vier der finanziellen Neujahrsvorsätze für 2024 ist und dass ein Viertel der Menschen in Österreich diese für das neue Jahr einplant. (Bettina Pfluger, 30.12.2023)