Laura Sachslehner
Laura Sachslehner bei ihrer "persönlichen Erklärung" im September 2022 – damals räumte sie ihren Posten als Generalsekretärin.
APA/TOBIAS STEINMAURER

Laura Sachslehner ist 29 Jahre alt, ehemalige Generalsekretärin der ÖVP und gilt als junges Gesicht des rechten Flügels der Volkspartei. Ihren Posten als ÖVP-Managerin hatte sie im September 2022 aufgrund "inhaltlicher Differenzen" mit der Parteispitze geräumt – und dabei nicht an Kritik gespart. Die Politik von Kanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer erschien der Wiener Politikerin, die durch Sebastian Kurz zur ÖVP gefunden hatte, als zu wenig punziert. Konkret fehlte ihr der klare Rechtskurs. Nun hat Sachslehner ihr zweites Buch geschrieben, das offenbar eine politische Abrechnung darstellen soll.

In "Schamlos" möchte sie nämlich – das verheißt zumindest der Klappentext – die "größten Unwahrheiten der Politik entlarven". Um die ÖVP soll es dabei allerdings wohl weniger gehen – Sachslehner nehme vor allem "linke Politik" ins Visier, heißt es in der Ankündigung: "Politiker und Parteien nutzen stupide und erfundene Narrative, um ihre eigenen politischen Wahrheiten in Stein zu meißeln." Damit sei sie auch selbst "immer wieder konfrontiert" gewesen.

Das Volk werde "schamlos angelogen"

Für ihre Kritik an allem, was links des rechten Spektrums passiert, ist Sachslehner bekannt – vor allem auch in sozialen Medien. Sie wettert dort gerne gegen Klimakleber oder Migration. In ihrem Buch, das am 15. Februar bei Seifert erscheinen soll, wolle sie nun mit "verzerrten Bildern der Realität" aufräumen. Einige "politische Lügen" werden schon in der Buchankündigung genannt: Unwahr sei demnach etwa, dass "Wohlstand unsozial" sei und "alle Menschen, die in unser Land kommen", integriert werden könnten. Sachslehners Fazit: Das Volk werde schamlos angelogen. Sie plädiere deshalb für "mehr Wahrheit".

Aktuell ist Sachslehner als Abgeordnete für den Wiener Landtag aktiv. 2023 war im Seifert-Verlag bereits ihr erstes Buch "An den Pranger" erschienen, in dem sie unter anderem Asylzentren in europäischen Überseeterritorien fordert. In der ÖVP gilt Sachslehner trotz ihres Ausscheidens aus der Bundespolitik als eine der auffälligsten türkisen Jungpolitikerinnen. (Katharina Mittelstaedt, 8.1.2024)