Der Markt für pflanzliche Alternativen wächst und wächst – das zeigt unter anderem eine Umfrage des The Good Food Institute, einer internationalen NGO mit Ernährungsschwerpunkt. Das Fazit der Studie: Der Absatz von pflanzlichen Lebensmitteln im Einzelhandel nimmt auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten weiterhin zu. Das kann als ein starkes und langfristiges Interesse von Konsument:innen an pflanzlichen Optionen interpretiert werden.

Die seit 2014 jährlich stattfindende Kampagne "Veganuary", die Menschen dazu inspiriert, ihren Fokus im Jänner auf pflanzliche Ernährung zu richten, verhilft auch Unternehmen zu mehr Sichtbarkeit bei der interessierten Zielgruppe. Jedes Jahr nehmen mehr und mehr Unternehmen teil, indem sie neue vegane Produkte auf den Markt bringen oder in ihren Restaurants neue pflanzliche Menüs kreieren.

Einige Lebensmitteleinzelhändler und Gastronomiebetriebe sorgen im Zuge des Veganuary für Gleichberechtigung im Einkaufssackerl sowie am Teller, indem sie die Preise der pflanzlichen Optionen denen der tierischen Pendants anpassen. Außerdem erweitern viele Supermärkte jetzt im Aktionsmonat ihr veganes Angebot und bringen neue Produkte auf den Markt. Besondere Highlights sind hier zum Beispiel pflanzlicher "Thunfischsalat" und "Leberkäse".

Diese Produktneuheiten sind toll für die kulinarische Abwechslung oder dafür, wenn man etwas auf die Schnelle oder für unterwegs braucht. Für alle, die gerne selbst kochen, dürfen wir heute ein Rezept für Linsenlasagne von Ernährungswissenschaftlerin Cornelia Führer vorstellen.

Essensaufnahme
Eine vegane Lasagne bietet sich gerade im Veganuary besonders gut an.
Cornelia Führer

Zutaten für sechs Portionen

Die Menge ist für eine Auflaufform mit circa 25 × 15 Zentimeter berechnet.

Für die Linsenbolognese:

Für die Cashew-Béchamel-Sauce:

Außerdem:

Zubereitung

Cashew-Béchamel-Sauce: Die Cashewkerne über Nacht in reichlich Wasser einweichen. Alternativ können sie auch am Tag der Zubereitung mit kochendem Wasser übergossen werden, auch hier sollten sie ein paar Stunden ziehen (zum Beispiel Übergießen in der Früh, Zubereitung zu Mittag). Das Einweichwasser wegschütten und die Kerne kurz abspülen. Alle Zutaten für die Béchamelsauce in einen Standmixer geben und so lange mixen bis eine schön cremige Sauce ohne Klümpchen entstanden ist.

Linsenbolognese: Die roten Linsen in einem Sieb waschen und abtropfen lassen. Die Zwiebel schälen und klein hacken, den Knoblauch schälen und im Ganzen lassen. In einem Topf zwei Esslöffel Olivenöl mit den beiden Knoblauchzehen erwärmen (nicht zu heiß – das Öl soll nicht spritzen), dann die gehackte Zwiebel dazugeben und glasig anschwitzen. Die Karotte schälen, würfelig schneiden und zusammen mit dem klein geschnittenen Sellerie ebenfalls kurz mitrösten. Alles mit einem Schuss Rotwein ablöschen. Die klein geschnittenen Tomaten und eine Prise Salz dazugeben und kurz dünsten lassen. Dann die Tomatensauce, eine Prise Chilipulver und die roten Linsen dazugeben und gut verrühren. Zugedeckt mindestens 20 Minuten köcheln lassen. Falls die Bolognese zu dick ist, je nach gewünschter Konsistenz noch mit einem Schuss Wasser verdünnen. Die Linsen sollen auf jeden Fall die Möglichkeit haben, schön weich zu kochen!

Eine klassische Bolognese kocht sehr lang, damit sich das Aroma schön entfalten kann. Natürlich ist das bei der veganen Version nicht zwingend notwendig, aber mit einer halben Stunde kann man schon rechnen. Die Linsen sollen schön weich sein, ansonsten sind sie schwer verdaulich. Am Ende die beiden Knoblauchzehen entfernen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Vorbereitung der Melanzani: Melanzani waschen und in circa fünf Millimeter dicke Scheiben schneiden. Mit einem Messer die Scheiben auf der Oberfläche etwas einritzen und leicht salzen. Nach einigen Minuten tritt etwas Flüssigkeit aus, diese kann mit einem Küchentuch abgetupft werden. Die Melanzani schmeckt so weniger bitter und ist leichter verdaulich. Den Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Melanzanischeiben auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und circa 30 Min. im Ofen backen lassen. Wem die Zubereitung der Melanzani zu aufwendig ist, kann auch anderes Gemüse als Alternative verwenden, zum Beispiel mehr Zucchini.

Zubereitung der Lasagne: Die Zucchini waschen und in Scheiben schneiden. Eine Auflaufform bereitstellen und diese innen mit etwas Olivenöl bepinseln. Jetzt wird geschichtet: Mit einer Schicht Bolognese starten, darauf kommt eine Schicht Lasagneplatten (bei mir circa zwei bis drei Stück) und danach eine Schicht Béchamelsauce. Auf die Béchamelschicht kommen die Melanzanischeiben, darauf wieder eine Schicht Bolognese, wieder Lasagneplatten, Béchamelsauce, die Zucchinischeiben und wieder eine Schicht Bolognese zum Abschluss. Der Rest der Béchamelsauce kann in Streifen über die letzte Bologneseschicht gestrichen werden. Auf die Béchamelstreifen Hefeflocken streuen.

Die Lasagne mit Alufolie bedecken, in den Ofen schieben und auf der mittleren Schiene bei 220 °C Ober-/Unterhitze 25 Minuten backen lassen, danach um 180 Grad drehen, die Alufolie weggeben und nochmals circa zehn Minuten weiter backen lassen. (Julia Halbwachs, 12.1.2024)