Demo vor Polens Präsidentenpalast
Nachdem Ex-Innenminister Kamiński und sein früherer Staatssekretär Wąsik beim Präsidenten Schutz gesucht hatten, versammelten sich Unterstützer beider Politiker vor dem Präsidentenpalast.
IMAGO/Marek Antoni Iwanczuk

Warschau – In Polen wollen Anhänger der nationalkonservativen Oppositionspartei PiS am Donnerstag (16.00 Uhr) gegen die Mitte-Links-Regierung von Donald Tusk demonstrieren. Zum "Protest der freien Polen" vor dem Parlament in Warschau erwartet die Partei nach eigenen Angaben bis zu 40.000 Menschen. Nach Berichten polnischer Medien hat die PiS für ihre Anhänger aus den ländlichen Gebieten Bustouren in die Hauptstadt organisiert.

Ursprünglich sollte sich der Protest gegen die Umgestaltung der öffentlich-rechtlichen Medien richten. Die Regierung von Tusk hatte vor einigen Wochen mit dem Umbau des Fernsehsenders TVP, des polnischen Radios sowie der Nachrichtenagentur PAP begonnen, die die PiS in ihrer achtjährigen Regierungszeit unter ihre Kontrolle gebracht hatte.

Allerdings hat der Konflikt um die Verhaftung von zwei rechtskräftig verurteilten PiS-Politikern den Fokus der Veranstaltung verschoben. Ex-Innenminister Mariusz Kamiński und sein früherer Staatssekretär Maciej Wąsik waren am Dienstag verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden, nachdem sie zunächst Schutz im Präsidentenpalast bei Staatsoberhaupt Andrzej Duda gesucht hatten. Die PiS bezeichnet die beiden als "politische Gefangene". Zahlreiche Unterstützer beider Politiker versammelten sich vor dem Präsidentenpalast. Duda, der aus den Reihen der PiS stammt, kündigte am Mittwoch an, dass er für ihre Freilassung kämpfen werde. (APA, red, 10.1.2024)