"Prince of Persia: The Lost Crown" ist aktuell ein beliebter Blockbuster aus dem Hause Ubisoft.
Ubisoft

Als eine Art "Netflix für Spiele" werden Gaming-Abos bezeichnet, bei denen man gegen eine monatliche Gebühr Zugriff auf einen großen Spielekatalog bekommt. Bekannte Vertreter dieser Sorte sind Microsofts Gamepass, Sonys Playstation Plus und auch Netflix selbst, welches Zugriff auf diverse Handyspiele bietet. Auch der Publisher Ubisoft hat mit Ubisoft Plus ein derartiges Abomodell. Und der verantwortliche Manager für Abonnements bei Ubisoft, Philippe Tremblay, hat im Gespräch mit Gamesindustry.biz Aussagen über das Nutzerverhalten getätigt, die sogleich von anderen Fachmedien wie Gamespot und Eurogamer aufgegriffen wurden und für Trubel in sozialen Medien sorgten.

Nicht besitzen ist Gewohnheitssache

Man wolle die Gamer nicht zwingen, einen Weg zu wählen, sagt der Manager: Manche wollen weiterhin die Spiele kaufen, andere schließen ein Abo ab. Wieder andere wählen zuerst das Abo und kaufen später das Spiel, wenn sie nach Ablauf des Abos keinen Zugriff mehr darauf haben. "Wir haben aber auch gesehen, dass Menschen es gewohnt sind, wie beim Kauf einer DVD Spiele zu besitzen. Hier muss ein Umdenken stattfinden", führt Tremblay aus: Menschen seien es nun gewohnt, keine CD- oder DVD-Sammlung mehr zu besitzen, sondern Filme, Serien und Musik. Bei Games, mit denen man oft einen deutlich längeren Zeitraum verbringt, finde dieser Prozess langsamer statt.

Gaming-Abos böten aber viele Vorteile, führt der Manager aus: Unter anderem werde der Spielefortschritt online gespeichert und ist daher jederzeit auf diversen Geräten verfügbar. Man zahle nur in dem Zeitraum, in dem man die Spiele wirklich nutzen will. Im Gegenzug müssten sich Gamer daran gewöhnen, ein Spiel nicht zu besitzen.

Ein entsprechender Shift finde bereits statt: Die Abozahlen von Ubisoft Plus wachsen, und viele User des Dienstes sind Neukunden, die so den Einstieg in den Spielekatalog finden. Um Kündigungen des Abos vorzubeugen, wolle man den Spielekatalog stetig erweitern, heißt es weiter im Ubisoft Blog. Auch hier kann – wie bei anderen Anbietern dieser Art – nicht mehr auf die Spiele zugegriffen werden, nachdem das Abo gekündigt wurde, ohne dass diese zusätzlich käuflich erworben werden.

Wem gehört was?

Um die Besitzrechte an digitalen Medien waren erst vor wenigen Wochen wieder Diskussionen ausgebrochen, als Playstation digitalen Content aus Bibliotheken entfernte, welchen die Kunden zuvor käuflich erworben hatten. Dies war bei der Kundschaft erwartungsgemäß schlecht angekommen. (stm, 17.1.2024)