Wer heute mit dem Zug von Mailand in die slowenische Hauptstadt Ljubljana reisen möchte, benötigt für die rund 417 Kilometer lange Strecke knapp acht Stunden. Das ist laut Rail Europe die schnellste Verbindung. Einen direkten Zug gibt es nicht, man muss umsteigen. Das soll sich noch heuer ändern: Eine neue Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Italien und Slowenien ist in Planung, dank eines kürzlich unterzeichneten Abkommens zwischen den staatlichen Eisenbahnbetreibern Trenitalia und SŽ (Slovenske železnice).

Ein Frecciarossa-Hochgeschwindigkeitszug im Hauptbahnhof von Mailand.
Ein Frecciarossa-Hochgeschwindigkeitszug im Hauptbahnhof von Mailand.
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Die Dauer der Fahrt soll sich dank des Einsatzes von Frecciarossa-Zügen auf sieben Stunden verkürzen. Der Zug ist vor allem für Touristinnen und Touristen interessant. Denn er passiert Venedig und Triest und hält an einigen der bekanntesten slowenischen Naturattraktionen, darunter die Höhlen von Postojna und Skocjan, sowie Lipica, wo seit 1580 Lipizzaner gezüchtet werden. Es sei laut CNN quasi eine Reise in die Vergangenheit, genauer gesagt in die Habsburgermonarchie: Handle es sich doch um den ersten Direktzug von Mailand nach Ljubljana seit der Auflösung des Kaiserreichs im Jahr 1918. Zudem nehme die neue Verbindung die Strecke eines Nachtzugs von Budapest nach Venedig auf, der auch durch Ljubljana fuhr, aber 2011 eingestellt wurde. Ab April 2024 wolle man loslegen, heißt es von slowenischer Seite, zunächst mit einer Verbindung pro Tag, später zwei.

Die Frecciarossa-Züge können auf dem italienischen Streckennetz Geschwindigkeiten von 300 km/h erreichen, obwohl es unwahrscheinlich ist, dass sie auf dieser Strecke so schnell fahren werden, zumindest anfangs, da östlich von Venedig die Geschwindigkeiten eher niedriger sind, wie bei CNN zu lesen ist. Aber schon im März 2023 hat die italienische Regierung 1,8 Mrd. Euro zugesagt, um die Strecke Venedig–Triest zu einer Hochgeschwindigkeitsstrecke auszubauen. Die slowenischen Strecken werden nun daraufhin geprüft, ob sie ebenfalls aufgerüstet werden können. Sollte das der Fall sein, könnte sich die Fahrtdauer zwischen Mailand und Ljubljana noch einmal verkürzen. (red, 24.1.2024)