Das Bild zeigt Eric Schmidt
Eric Schmidt setzte sich öffentlich schon mehrmals für die Verwendung von Kampfdrohnen ein – aus gutem Grund.
AP/Lee Jin-man

Eric Schmidt, ehemaliger Chef von Google, hat offenbar eine Vorliebe für Drohnen entdeckt – und ist von ihrer Zukunft dermaßen überzeugt, dass er in die Entwicklung von Kamikazedrohnen investiert. Jedenfalls hat er ein bis dato geheimes militärisches Start-up gegründet, das sich vor allem auf die Entwicklung innovativer Drohnentechnologie konzentriert. Das Start-up wurde bereits im August letzten Jahres gegründet und ist in den Vereinigten Staaten und der Ukraine tätig.

"White Stork", so der Name, operiert unter mehreren Unternehmen, was einen Gesamtüberblick über Aktivitäten und Mitarbeiter erschwert, wie "Forbes" berichtet. Der Name ist eine Anspielung auf den Nationalvogel der Ukraine – ein Land, in dem Schmidt eine aktive Rolle als Berater und Finanzier im Bereich der Verteidigungstechnologie übernommen hat.

Das Kernprojekt von White Stork besteht in der Entwicklung von Drohnen, die für ungefähr 400 Dollar pro Stück in Massenproduktion hergestellt werden können und mit einer fortschrittlichen KI für visuelle Zielerfassung ausgestattet sind. Die Drohnen transportieren eine kleine Menge Sprengstoff und sollen so konzipiert sein, dass sie auch in Umgebungen effektiv arbeiten können, in denen die Kommunikation durch GPS-Störsignale behindert wird.

In eigener Sache

Schmidts Interesse an Drohnen kommt nicht von ungefähr: Nach seinem Abschied von Google hat sich Schmidt zu einer wichtigen Verbindungsperson zwischen dem Silicon Valley und dem Pentagon entwickelt. Er stand an der Spitze der Nationalen Sicherheitskommission für künstliche Intelligenz. Diese Kommission veröffentlichte im Jahr 2021 einen Abschlussbericht, in dem festgestellt wurde, dass künstliche Intelligenz die Art und Weise, wie Krieg in jedem Bereich geführt wird, grundlegend verändern wird. Eine Entwicklung, mit der sich auch gute Geschäfte machen lassen.

Im Zusammenhang mit dem Russland/Ukraine-Konflikt stellte Schmidt aber natürlich nicht sein Geschäftsvorhaben in den Vordergrund. Vielmehr setzte er sich öffentlich in diversen Meinungsbeiträgen für den Einsatz von Drohnen ein, insbesondere für Kamikaze- oder "Selbstmord"-Drohnen. Schmidt hob darin die strategischen Vorteile von Drohnen in der modernen Kriegsführung hervor, insbesondere im Kampf gegen zahlenmäßig und technisch überlegene Kräfte wie das russische Militär in der Ukraine. Nicht ganz uneigennützig, wie sich nun herausstellt. (red, 25.1.2024)