Berlin - Der deutsche Regisseur, Übersetzer und Intendant Frank-Patrick Steckel ist tot. Das wurde am Freitag in der Pressekonferenz des Berliner Theatertreffens bekanntgegeben. Laut seiner Familie ist er am 25. Jänner kurz vor seinem 81. Geburtstag verstorben, wie deutsche Medien berichteten. Steckel arbeitete auch in Wien, wo er u.a. Bertolt Brechts "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" am Akademietheater inszenierte.

Der am 10. Februar 1943 in Berlin geborene Steckel studierte Kunstgeschichte in Hamburg. Erste Erfahrungen sammelte er dort als Regieassistent an der damals von Claus Peymann geleiteten Studiobühne der Universität. Ein erstes Engagement als Regisseur erhielt er an den Hamburger Kammerspielen.

Burg "zu schwerfällig"

Von 1978 bis 1981 war Steckel Oberspielleiter am Bremer Theater, 1986 wurde er Claus Peymanns Nachfolger als Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Seit 1995 arbeitete Steckel wieder als freier Regisseur. Ambitionen, Peymann als Direktor des Wiener Burgtheaters nachzufolgen, hatte er keine, wie er 1997 verriet: Die Burg sei "zu groß, zu schwerfällig, zu ungefüge", die Tätigkeit an einem kleineren Theater mache ihm dagegen Spaß.

Ab 2008 arbeitete Steckel wieder in Bremen. Er übersetzte außerdem Stücke von Shakespeare und Molière. Seine Tochter Jette Steckel ist ebenfalls als erfolgreiche Theaterregisseurin tätig. (APA, 26.1.2024)