Grillen, faulenzen, sich sonnen – das sind die liebsten Beschäftigungen der Österreicherinnen in ihrem Garten. Alles, was Arbeit macht, ist – wenig überraschend – nicht so beliebt: Unkraut jäten, Sträucher schneiden oder Blumen gießen. Denn obwohl sich viele Menschen einen Garten wünschen, wollen sie zunehmend weniger dafür tun. Das hat vor allem mit der Schnelligkeit unserer Zeit zu tun und damit, dass viele Menschen heute unter großem Stress leiden. Zu dem Ergebnis kam eine Studie des Marktforschungsinstituts Imas im Auftrag von Gardena.

Garten Gießkanne
Gießkanne war gestern. Hobbygärtnerinnen von heute lassen gießen.
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37 Prozent der Menschen fühlten sich im Jahr 2023 außerordentlich und 26 Prozent ziemlich gestresst, lautet das Ergebnis der Umfrage unter 900 Österreicherinnen und Österreichern zwischen 16 und 69 Jahren. Vor allem Frauen fühlen sich gestresst, was laut Paul Eiselsberg, Research Director bei Imas, an den vielen Rollen liege, die Frauen heute erfüllen müssten.

Für den Garten bleibt wenig Zeit. Das spiegelt sich auch im Produktangebot wider, das Unternehmen wie Gardena auf den Markt bringen. Die Gartenpflege soll damit so wenig Arbeit wie möglich machen und maximal komfortabel sein.

Per Handy gesteuert

Neben Mährobotern gibt es automatische Bewässerungssysteme und dazugehörige Sensoren, die in die Erde gesteckt werden, um die Feuchtigkeit des Bodens zu messen. Wann und wie lange das Blumen- oder Gemüsebeet gewässert wird, all das wird per Handy gesteuert. In der App können auch der Standort des Gartens und die Pflanzenarten ausgewählt werden, wodurch die Wassermenge angepasst wird. Sollte die Wettervorhersage Regen ankündigen, wird auch das berücksichtigt und die Bewässerung ausgesetzt.

Für alle, die auf einem kleinen Balkon keinen Wasser- und Stromanschluss haben, gibt es Geräte, die mittels Pumpe das Wasser aus der Regentonne holen und mittels Solarpaneel betrieben werden.

Und selbst dort, wo Hobbygärtnerinnen doch noch selbst Hand anlegen müssen, geht es heute weit bequemer zu. Vor allem auch, weil diejenigen, die einen Garten besitzen, immer älter werden. Diverse Geräte machen es möglich, sich nicht mehr bücken zu müssen: ein Obstsammler zum Auflesen von Äpfeln, eine Grasschere mit Teleskopstiel für das Schneiden von Rasen und Bodendeckern, ein rückenschonender Unkrautstecher oder ein Streuwagen zum Düngen oder Verteilen von Saatgut.

Gartenarbeit Mutter Tochter Bewässerung
Kleine Schläuche im Gemüsebeet übernehmen die Bewässerung.
Gardena

"Wir haben ein Gerät zum Einsammeln von Laub und waren anfangs skeptisch, ob sich das verkaufen wird", sagt Klaus Endres von Gardena. Immerhin brauche man so ein Produkt nur einmal im Jahr. Entgegen der Erwartung sei es ein Riesenhit geworden. Oft, so weiß Endres, würden jüngere Familienmitglieder die Geräte für ältere Angehörige kaufen: "Dann ersparen sie sich die Arbeit in Opas Garten."

Trotz aller Bequemlichkeit ist der Wunsch nach einem eigenen Garten in der Bevölkerung ungebrochen. Für einen solchen würden die Befragten sogar ihren Urlaub eintauschen, ein teures Schmuckstück oder sogar ihre Nachbarn. Immerhin braucht man die im smart gesteuerten Garten dann auch nicht mehr zum Blumengießen, wenn man im Urlaub ist. (Bernadette Redl, 3.2.2024)