Greenpeace zufolge erzeugt die Produktion von einem Kilogramm Tiefkühl-Erbsen bis zur Supermarktkasse 1,2 Kilogramm CO2, von Erbsen in Dose 1,7 Kilogramm CO2.
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Wien – Tiefkühl-Erbsen im Supermarkt haben eine bessere Klimabilanz als eingelegtes Gemüse. Zu diesem Ergebnis kommt ein Greenpeace-Marktcheck, bei dem mehrere Arten von Tiefkühlgemüse unter die Lupe genommen wurden. Dabei zeigte sich, dass ausgewählte Sorten einen guten Bio- und Regionalanteil hätten. "Fünf von zehn Sorten sind im Schnitt in Bio-Qualität im Tiefkühlregal zu finden, immerhin zwei Drittel davon kommen aus österreichischer Landwirtschaft", hieß es in einer Aussendung.

"Erbsen, Karotten, Mais, Rotkraut, Spinat und Co aus dem Tiefkühlregal sind ganzjährig wichtige Vitaminlieferanten und haben beim Einkauf oft eine bessere Klimabilanz als im Glas oder in der Dose", wurde betont. Die Umweltschutzorganisation sprach von einem "zufriedenstellenden Ergebnis".

Den ersten Platz beim Sortimentsvergleich belegt laut Greenpeace Interspar vor Spar, Billa Plus und Billa, die alle vier dank Bio-Eigenmarken mit "Sehr Gut" abschneiden. "Auch jetzt im Winter brauchen wir vitaminreiches Gemüse. Die erste Wahl sollte hier jedenfalls saisonales und regionales Bio-Gemüse sein. Aber auch bei Tiefkühl-Erbsen, Spinat und Co gibt es inzwischen ein großes Bio-Angebot aus Österreich", wurde Greenpeace-Landwirtschaftsexpertin Melanie Ebner zitiert. Die Erhebung zeige, dass die Eigenmarken gegenüber den Industriemarken bei Bio-Qualität die Nase vorne haben.

Konsumentenverhalten entscheidend

Greenpeace zufolge erzeugt beispielsweise die Produktion von einem Kilogramm Tiefkühl-Erbsen bis zur Supermarktkasse 1,2 Kilogramm CO2, von Erbsen in Dose oder im Glas aber 1,7 Kilogramm CO2. Entscheidend für die gesamte Klimabilanz von gefrorenem Gemüse sei aber vor allem das Verhalten von Konsumentinnen und Konsumenten. Lagerdauer und Verarbeitung daheim hätten den größten Einfluss auf die Klimabilanz.

Erbsen und Spinat aus dem Tiefkühlfach gebe es bei allen Supermärkten in Bio-Qualität. Bei Interspar sei immerhin bei sieben der zehn abgefragten Gemüsesorten zumindest ein Bio-Produkt erhältlich. Tiefgekühlte Bio-Fisolen gebe es dagegen im Handel kaum, Bio-Sojabohnen gar nicht.

Fast zwei Drittel der beim Marktcheck geprüften Sorten sind auch aus heimischer Landwirtschaft erhältlich. Besonders auffällig für die NGO sei zudem, dass umweltschonendes biologisch hergestelltes Gemüse ausschließlich von den Handelsmarken selbst angeboten werde. So habe Greenpeace bei Produkten vom Tiefkühlkost-Riesen Iglo keine Bio-Qualität gefunden. "Auch Marken wie Iglo müssen ihrer Verantwortung der Umwelt gegenüber nachkommen und klimaschonende Bio-Produkte anbieten. Aber auch wir selber können mit unserem Handeln bei Einkauf, Lagerung und Verarbeitung die Umwelt schonen", sagte Ebner dazu. (APA, 9.2.2024)