Die Welt hat üble Laune, und als Teil der Welt erst recht die Menschen der Landwirtschaft. Europaweit legen sie sich mit ihren Ackerschleppern quer. Nur hierzulande weht noch der Wind der Gelassenheit. Im Jänner waren es so elf Traktoren und an die 150 Personen, die der FPÖ-Bitte folgten, auf den Ballhausplatz zu kommen. In "Im Zentrum" geht es auch nicht rabiat zu, Bergbauer Siegfried Salchenegger ist aber deutlich. Er fühlt sich weder von den Grünen noch von den Schwarzen vertreten, ist aber selbstbewusst. "Wir sind die Besten", sagt er, gleichzeitig seien die Bauern "immer aber die Bösen".

"Bauernaufstand – Zukunftsangst statt Landromantik?" war das Thema bei "Im Zentrum" am Sonntag in ORF 2.
Screenshot: ORF-TVThek

Interessant: Auf dem Zettel sei er kein Biobauer, praktisch aber schon. Es spart Bürokratie. Salchenegger scheue auch keine Konkurrenz, die Bauern fordern jedoch "ein faires Spielfeld". Hier sticht Josef Moosbrugger (Landwirtschaftskammer) hinein. Bei importierten Billigpreisen könne man nicht mithalten, nur bei Qualität. Importiert würde aber, was Bauern hier verboten sei. Es brauche Kennzeichnung, das unterstützt auch Olga Voglauer (Grüne). Beim Green Deal gehen die Meinungen aber auseinander.

Moosbrugger will einen differenzierteren Deal. Agrarjournalist Timo Küntzle pflichtet ihm bei, indem er schildert, wie der Green Deal das Gegenteil dessen produziert, was er intendiert. Der mündige Konsument? Ein Aspekt, auf den Moderator Tarek Leitner näher eingehen lässt. Theresa Imre (Unternehmerin) sieht keinen solchen Konsumenten. "Wir werden getäuscht, es gibt zu viel Infos." Da pflichtet Bergbauer Salchenegger bei. Es seien viele falsche Informationen im Umlauf. Tja. Alles sehr komplex. Das Thema sprengte eigentlich den Rahmen von "Im Zentrum". (Ljubiša Tošić 12.2.2024)