Das Foto zeigt eine Influencerin für Kosmetika bei der Arbeit
Die EU-Kommission hat 576 Influencer auf 22 Ländern untersucht und ortet Transparenzprobleme.
APA/AFP/SUJIT JAISWAL

Viele Influencerinnen und Influencer kennzeichnen den kommerziellen Hintergrund ihrer Aktivitäten nicht ausreichend. Zu dem Schluss kommt eine Untersuchung der EU-Kommission und nationalen Verbraucherschutzbehörden, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. 358 Influencer sollen nun von den nationalen Behörden kontaktiert werden und ermahnt werden, sich an entsprechende Gesetze zu halten.

Insgesamt wurden für die Untersuchung 576 Influencer aus 22 Ländern - darunter Österreich - unter die Lupe genommen, die ihre Inhalte auf Plattformen wie zum Beispiel Instagram, TikTok, Youtube, Facebook oder X (früher: Twitter) veröffentlichen. Dabei ging es mehrheitlich um Mode, Lifestyle, Schönheitsprodukte, Essen, Reisen und Sport.

Nur ein Fünftel hält sich an Kennzeichnung

Fast alle hätten dabei auch kommerzielle Inhalte veröffentlicht, aber nur jeder Fünfte kennzeichnete dies auch systematisch. 119 Influencer hätten zudem ungesunde oder risikobehaftete Produkte bewerben, wie beispielsweise schlechtes Essen, alkoholische Getränke, Glückspiel oder Investitionen in Krypto-Währungen.

"Influencer üben einen großen Einfluss auf ihre Follower aus, von denen viele minderjährig sind", mahnt EU-Justizkommissar Didier Reynders. "Ich fordere sie auf, ihrem Publikum gegenüber viel mehr Transparenz zu zeigen."

Die Ergebnisse der Untersuchung sollen helfen, mögliche Schwachstellen in den aktuellen EU-Regelungen auszumachen. Laut der Nachrichtenagentur AFP schlage ein ihr vorliegendes Diskussionspapier einen Ethik-Kodex für Influencer vor. (APA, 14.2.2024)