Der Nationalratsaal im Rahmen einer Sitzung des Nationalrates im Parlament Ende Jänner: Schauplatz für Kabarett?
Der Nationalratsaal im Rahmen einer Sitzung des Nationalrates im Parlament Ende Jänner: Schauplatz für Kabarett?
APA / Max Slovencik

Kabarett und Politik sind ja mittlerweile wirklich nur sehr schwer zu unterscheiden. Die Grenzen verschwimmen. Den roboterhaften Vortrag gut gequirlter Satzbausteine, die sich in ihrer sinnbefreiten Aneinanderreihung ins herzhaft Kafkaeske entfalten, ist das leidgeprüfte Publikum ja schon gewöhnt. Ein bisschen Klaus Nomi, ein wenig Stepford Wives. Von Seepocken bis Kulturleitung. Noch nicht ganz gewöhnt ist man die Verurteilung von Kabarettisten. Florian Scheuba muss mit der von ihm diagnostizierten und von BKA-Chef Andreas Holzer inkriminierten rätselhaften Untätigkeit zur nächsten Verhandlungsrunde weiterziehen.

Das Positive sehen!

Man muss aber das Positive sehen! Immerhin wurde Scheuba jetzt nicht im Käfig der Gerichtsverhandlung zugeführt wie in Russland üblich.

Bühne für Sigrid Maurer

So weit, so gut, die Politik macht jetzt eben auch Kabarett, und das völlig straffrei. Es geht auch ganz andersrum. Bei der traditionellen Aschermittwochsveranstaltung "Parole!" der Gebrüder Moped, bei der Spenden für die Organisation SOS Balkanroute gesammelt wurden, bot man neben Roman Gregory, Michael Nikbakhsh und Barbara Blaha auch Sigrid Maurer die Bühne. Als ob diese kein aktives Mitglied jener Regierung wäre, die eine sehr harsche Flüchtlingspolitik betreibt. Wie man es dreht und wendet, es bleibt der seltsame Beigeschmack von Mrs. Sigrid und Dr. Maurer. PS: Gesammelt wurde glücklicherweise viel, und es war gut so. (Julya Rabinowich, 19.2.2024)