Staatliche Förderungen wirken. Das zeigte kürzlich einmal mehr der Ansturm auf subventionierte Leasingangebote für E-Autos in Frankreich. Die Regierung ruderte ob überbordender Kosten schnell wieder zurück, und auch den europäischen Autobauern wuchs die plötzliche Nachfrage über den Kopf. Dabei ist der Ansatz gut und effektiv – aber eben nur, wenn die Nachfrage auch bedient werden kann.

E-Auto-Tankstelle
Chinas E-Autos kurbeln den Preiswettbewerb an.
IMAGO/Wolfgang Maria Weber

Abhilfe könnten ausgerechnet chinesische Marken bieten. Denn im Gegensatz zur europäischen Konkurrenz setzen sie auf kleine und leistbare Pkws – und nicht auf Premiummodelle und teure SUVs. Am Beispiel Frankreichs zeigt sich, dass, sobald E-Autos in leistbare Preisklassen kommen, auch die Nachfrage entsprechend hoch ist. Doch solange die Preise für europäische Modelle nicht gegenüber jenen von Verbrennern konkurrenzfähig sind, wird auch der Umstieg schleppend vorangehen.

Insofern ist das Drängen von BYD und Co nach Europa keine Einbahnstraße, von der nur China profitiert. Denn jene Hersteller sind es, die E-Autos wohl am schnellsten für die breite Masse der Europäer leistbar machen. Sie kurbeln den Preiswettbewerb an, sorgen zudem dafür, dass mehr Menschen auf einen elektrisch betriebenen Wagen umsteigen. Und das könnte längerfristig auch im Sinne europäischer Hersteller sein. Denn Umfragen zeigen unmissverständlich: Wer sich einmal zum E-Auto überwindet, bleibt in der Regel auch dabei. (Nicolas Dworak, 21.2.2024)